Freitag, 23. Dezember 2016

Russland: Zweitgrößtes Einwandrerland der Welt – 70 % der Russen aktiv im Netz etc.


Russische Post Nr. 44 & 45

Stefan Lindgren


Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

Gazprom baut auf der Jamal-Halbinsel eine gigantische Erdgasanlage.

Deutsche Unternehmen setzen auf Russland
12. Dezember 2016
Deutsche Großuntenehmen wie Daimler AG und Henkel AG setzen auf Russland trotz der herrschenden Sanktionen. Volkswagen AG begann im vorigen Monat mit der Produktion des 'Tiguan' in Kaluga als Teil des Investitions-Planes von 1.2 Mrd. Dollar und Henkel AG eröffnete eine neue Waschmittelfabrik im Sommer.

Die deutschen Direktinvestitionen in Russland stiegen auf 2,05 Mrd. Dollar in den ersten 9 Monaten des Jahres. Das ist mehr als im ganzen Jahre 2015 investiert wurde. 2014, als die Sanktionen eingeführt wurden, gab es eine Netto-Rückholung von deutschen Investitionen.

Großunternehmenschefs wie der Siemens-Boss Joe Kaeser sind ständig gegen die Sanktionspolitik der Merkel gewesen, wofür er 2014 stark gescholten wurde, aber jetzt sieht es so aus, als ob er Recht bekommt: die Krim ist kein Grund, um Russland zu mobben. Aber es sind nicht nur deutsche Unternehmen, die umdenken. Die ausländischen Direktinvestitionen betrugen im zweiten Quartal des Jahres 7,12 Mrd. US-$, mehr als im ganzen Jahr 2015, aber immer noch weit unter dem Rekord-Jahr 2013, als 69,22 Mrd. $ als Direktinvestitionen hereinströmten.

Als Direktinvestitionen werden Investitionen angesehen, die ganz oder teilweise im Besitz bis hinunter zu einem 10-prozentigen Anteil sind. Geringere Aktienkäufe werden als Portefeuille-Investitionen bezeichnet.
Wall Street Journal 8/12

Russische Post Nr. 45

100 Millionen Russen haben Zugang zum Netz


Die Anzahl aktiver Netzwerk-Benutzer in Russland ist 2016 auf ca. 100 Millionen Menschen gewachsen, erklärt der deutsche Ratgeber des Präsidenten in Internetfragen, der deutsche Klimenko.

Laut dem russischen Statistikdienst Rosstat betrug die Bevölkerung Russlands 146,5 Mill. E. am 1. Januar 2016. Das bedeutet, das ca. 70 % der Bevölkerung aktive Internetbenutzer sind.

Im diesem und dem vergangenen Jahr wurde eine starke Zunahme der Einheiten – Smart-Telefone und Tablets – beobachtet, was jedoch nicht automatisch mehr Benutzer bedeutet.

Die Anzahl der Internetanwender ist größer in Russland als praktisch gesehen in ganz Osteuropa, Griechenland, Italien, Portugal, Türkei und auf demselben Niveau wie die meisten fortgeschrittenen Länder.


Das zweitgrößte Einwandrerland der Welt

Russland hat die zweitgrößte Einwanderer-Bevölkerung der Welt, sagte der Innenminister Wladimir Kolokoltsew bei einer Anhörung im Föderationsrat am Mittwoch.

„Die Gesamtzahl Ausländer und Personen ohne Bürgerrechte beträgt etwa 7 % der Bevölkerung, was bedeutet mehr als 10 Millionen bedeutet,“ sagte Kolokoltsew.
Laut seinen Angaben bedeutet die Zunahme von Ausländern aus anderen Ländern ein ernstes Risiko für das Land, da dies zu sozialen Spannungen für das Land führen kann, was zu sozialen und religiösen ethnischen und religiösen Konflikten führen kann.

U. a. haben die Konflikte in Syrien und der Ukraine die Anzahl der Flüchtlinge in Russpland erhöht. Laut Kolokoltsew sind ca. 1.1 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine nach Russland in den Jahren 2014 – 15 gekommen. Beinahe 90 % der Einwanderer kamen 1915 aus ehemaligen Sowjetrepubliken, die meisten aus der Ukraine, Usbekistan, Kasachstan und Tadschikistan in dieser Reihenfolge. Aber da muss man festhalten, dass die Auswanderung nach Usbekistan größer als die Einwanderung war.
Tass vom 14. Dezember

Auf dem 6. Platz der Rüstungsliga


Zum 1. Mal in den vergangenen 30 Jahren ist Russland nicht unter den ersten fünf Ländern der Welt, die am meisten rüsten in absoluter Zahl.

Laut Rapport von 2016 des britischen Unternehmen Jane's Defence führen die USA, China, Großritannien, Indien und Saudiarabien die Rüstungsliga an (in der Größe des Verteidigungshaushalts).

Erst auf dem 6. Platz kommt Russland. Allerdings ist Russland immer noch führend bei den Verteidigungs-Ausgabem gerechnet am Anteil des BNP:

Seit die Ölpreise sanken war Russland zu Kürzungen gezwungen worden. Die Verteidigungsausgaben für 2016 liegen laut Planung bei 3.2 Billionen Rubeln (52 Mrd. $) und für 2017 sind 2.8 Billionen Rubel im Budget veransschlagt (46 Mrd. $). Das entspricht etwa 5 % des BNP. Dieser Indikator liegt höher als in den USA (ca. 3.1 %), China und den meisten europäischen Ländern (2 % und weniger). Die einzigen Länder, die einen größeren BNP Verteidigungs-Anteil haben, sind Saudiarabien (13%) und Israel (etwa 5.5 %).

RBTH.ru vom 14. Dezember

Putin in Japan

Bei Putins Besuch in Japan wurden 60 verschiedene Verträge unterschrieben. Japan wird über 2.5 Mrd. Dollar in Russland investieren, was die westliche Sanktionspolitik gegen Russland noch mehr untergraben wird.

Die Zusammenarbeit wird nach einem 8-Punkte-Plan erfolgen, der von Japans Premier Shinzo Abe bei einem Treffen mit Putin in Sotschi am 6. Mai vorgelegt wurde.
Ein großer Teil der Investitionen werden in den Energiesektor gelenkt, in kleine und mittelgroße Unternehmen und in die industrielle Entwicklung im russischen Fernen Osten. Er enthält auch Bestimmungen über die Zusammenarbeit in Hochtechnologie -Branchen inklusive Kernkraft, und humanitären Austausch.

Ein Vertrag betrifft einen japanischen Kredit von 200 Mill. Euro für das Gazprom-Megaprojekt auf der Jamal-Halbinsel. Eine Fabrik für die Verflüssigung von Gas soll gebaut werden und soll von dort nach u.a. Japan transportiert werden. Das Darlehen ist ein Teil der Finanzierung von den insgesamt 19 Mrd. Dollar, die für das Jamal-Projekt benötigt werden, an dem russische und chinesische Banken sowie der russische nationale Wohlfahrtsfond beteiligt sind.

Ein Konsortium von japanischen Unternehmen – Marubeni Corporation, Japan Oil, Gas and Metas und Metals National Corporation (JOGMEC) und INPEX CORPORATION - haben ein präliminäres Abkommen für die gemeinsame Pospektierung, Entwicklung und Produktion von Kohlenwasserstoff an einem offshore-Block vor der Jamal-Halbinsel.

Der Handel zwischen den beiden Ländern fiel in den ersten neun Monaten 2016 mit beinahe 40 Prozent auf gut 10 Mrd Dollar. Aber Präsident Putin gab seiner Meinung Ausdruck, dass der Trend gewendet werden könne.

Kein Durchbruch bezüglich der umstrittenen Frage der Kurilen und einem Friedensabkommen zwischen Russland und Japan ist zustandegekommen. Japan beansprucht die Inseln Iturup, Kunashir, Shikotan und Habomai mit Hinweis auf den bilateralen Handel und ein Grenzabkommen von 1855.
Japan fordert die vier Kurileninseln links unten zurück - die es selbst 100 Jahre zuvor den Russen abgenommen hatten.
Aus Tokios Blickwinkel ist eine Rückgabe dieser Inseln eine Bedingung für ein Friedensabkommen mit Russland. Moskaus Standpunkt ist, dass die südlichen Kurilen ein Teil der Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg wurden und dass die russische Oberhoheit nach geltendem Recht nicht in Frage gestellt werden kann.

Tass vom 16. Dezember, Ria Novosti vom 17. Dezember


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