Montag, 26. Dezember 2016

Hetze gegen Phillippinens Präsident Duterte eskaliert


Einar Schlereth


26. Dezember 2016
Bad im Regen
Anfang des Monats habe ich einen langen Artikel von André Vltchek über die Philippinen und seinen neuen Präsidenten Duterte übersetzt. Jetzt hat er noch einen geschrieben, besserund noch viiiiel länger – ca. 35 Seiten. Die Zeit habe ich nicht, um den zu übersetzen, denn sonst könnte ich zwei Tage nichts anderes tun. Zudem hat André viel aus dem ersten Artikel übernommen.

Deshalb werde ich wichtige Punkte herausgreifen und mit anderen Informationen noch ergänzen, damit ihr dieser infamen Hetze begegnen könnt, zumal sie hauptsächlich auf Lügen beruht – wie gewönlich.

Einleitend vergleicht André diese Hetze mit derjenigen, die von Anfang an gegen Kuba und Castro, gegen Hugo Chávez und Evo Morales und und und vorgebracht wurde und sich immer gleicht: die sind verrückt, unfähig, anti-demokratisch und diktatorisch. Und das lesen die Menschen hier in der EU, in USRAELNATO bis hin nach Japan und sogar in den meisten Ländern der Dritten Welt, wo die imperialistischen Medien ein diktatorisches Monopol ausüben, somit auch in den Philippinen selbst.

Aber diesmal wollte André mehr von dem berichten, was Duterte TUT und was das VOLK davon hält, denn das war im vorigen Artikel zu kurz gekommen. Denn Duterte hat im eigenen Land Beliebtheitsraten zwischen 70 und 80 Prozent, etwa wie Wladimir Putin, und das treibt unsere Imperialisten zum Wahnsinn.
André gibt zu, dass Duterte nicht so 'poetisch' wie Fidel ist. Er ist ein 'Visaya' – verächtlicher Ausdruck der 'feinen' Leute für die Bewohner Mindanaos – „ein brillianter, aufrichtiger und freimütiger Mann. Er übertreibt gern. Er schockiert gerne seine Zuhörer, Anhänger und Feinde.“

Aber wer ist Duterte wirklich? Ja, er droht, die US-Basen zu schließen, er will permanenten Frieden mit den Kommunisten und den Moslems schließen, will sich politisch und auch ideologisch China und Russland anschließen. Das ist ja alles ganz furchtbar. Aber reicht das aus, ihn beliebt zu machen?

Natürlich nicht. Nur für unsere Medien, um ihn zu einem ganz schrecklichen Menschen zu machen, einer Gefahr für den Frieden, einem Mörder und auch einem Frauenfeind.

André spricht mit Luzvimindalagan, einer bekannten Frauen-Rechtlerin in Davao, der zweitgrößten Stadt auf den Philippinen mit 1.5 Mill. E., wo Duterte 22 Jahre lang Bürgermeister war: „Er ist ein Visaya. Auf Luzon spricht man Tagalog, man ist „anständig“ und schaut auf uns herab. Aber Mindanao trägt erheblich für Manilas Schatzkisten bei, denn hier gibt es viel Bergbau, große Fruchtplantagen und Reisfelder; aber von den Geldern bekommen wir wenig zurück … Und plötzlich kommt da der Bürgermeister aus Davao daher, aus dem Süden, und spricht sogar die Sprache, die sie hassen. Er ist wütend auf die Situation in seinem Land und er schimpft und flucht. Das ist hier so; er ist ein Visaya! In Manila und im Ausland wird alles falsch interpretiert: hier flucht man nicht auf jemanden, man flucht einfach. Punkt. Ja, er ist anders. Er sagt die Wahrheit und er spricht unsere Sprache.“

Und Duterte flucht und hat eine Wut im Bauch. Philippinen war einst das reichste Land in Asien und jetzt ist es eins der ärmsten. Die Drogensucht hat furchtbare Ausmaße erreicht und die Verbrechen auch. Man hat die höchste Rate in Asien. Es gibt einen brutalen Bürgerkrieg auf Mindanao gegen Moslems und kommunistische Rebellen. Jahrhunderte lang hat der Westen das Land misshandelt und schamlos ausgeplündert. Und 1898 hat die USA 1/6 der Bevölkerung massakriert, damals 1.5 Millionen Männer, Frauen und Kinder. Dafür haben sich die USA niemals entschuldigt, sie haben im Gegenteil die Fakten auch in ihren Geschichts- und Schulbüchern ausradiert.

Und diese Fakten sind auch den MSM nicht bekannt. Die ausländischen Journalisten hören sie nicht einmal bei ihren philippinischen Freunden in Manila, superreiche Oligarchen, die wie in Südamerika meist auf die weiße herrschende Oberschicht zurückgehen; sie halten im übrigen in dieser Musterdemographie 74% aller Parlamentssitze besetzt, rein demokratisch natürlich.

Als Duterte an die Macht kam, waren die sozialen Indikatoren im Keller, außer in Davao, wo Duterte 20 Jahre Bürgermeiser war, und wenn nicht er, dann seine älteste Tochter Sara, die mit 32 Jahren als erste Frau Bürgermeister in der Millionenstadt wurde (sie erhielt an die 200 000 Stimmen, der zweite Platz bekam über 2000 und der dritte Platz 900).

Und sie setzt die fortschrittlichen Programme ihres Vaters fort und all das, was Davao zur friedlichsten und zu einer modernen Stadt in den Philippinen gemacht hat. Aber das halten unsere Medien nicht für erwähnenswert und unterschlagen es. Genauso wie das, was Duterte bereits in nur einem Jahr geleistet hat.


Stattdessen heulen und plärren unsere Medien über die 5000 toten Drogendealer und Schieber, die Duterte angeblich auf dem Gewissen hat. Daran stimmt nur, dass es ca. 5000 Tote gegeben hat. Ansonsten ist Rodrigo Duterte Rechtsanwalt (wie seine Tochter auch) und hält sich an das Gesetz.

Die Professoren Teresa und Eduardo Tadem bestätigen dies und erklären André, dass die Schuldigen meist Bürgerwehren und MC-Gangs sind. Und Prof. Simbulan erklärt weiter:„Viele Morde finden statt … Und wir sind nie sicher, wer sie begangen hat. Rivalisierende Gangs um Einfluss und Macht. Und die furchtbare Korruption, gegen die nicht einmal Offiziere und Generäle gefeit sind. Polizei macht Razzien und versilbert dann die Drogen.“

Aber unsere Medien sprechen nur von den außergerichtliche Morden und denken nicht daran herauszufinden, wer den Mord begangen hat. Fakt ist, wie André feststellt, dass die Bevölkerung überglücklich ist, dass die Todesfälle rapide gesunken sind.

Ebensowenig wird berichet, dass sich 70 000 Menschen freiwillig gemeldet haben, um von ihrer Sucht befreit zu werden. Auf Veranlassung von Duterte werden überall Rehabilitierungszentren für Drogensüchtige eingerichtet. Auch da erlaubt sich Duterte einen seiner Scherze, indem er eine solche Einrichtung in Magsaysay, der allergrößten Militärbasis bauen lässt, auf die die Amis besonders scharf waren.

Aber Duterte widmet allen sozialen Problemen spezielles Interesse. Große Wohnungsbauprogramme wurden begonnen, seinen Gesundheitsminister hat er nach Kuba geschickt, das die spektakulärsten Erfolge im Lande und in ganz Südamerika errungen hat durch selbstlose Einsätze. Auch in Tansania stießen wir schon Ende der 70-er Jahre immer wieder auf kubanische Ärzte und Schwestern. Der Minister kam begeistert zurück und demnächst soll noch eine größere Delegation nach Kuba fliegen, um dann das Modell auch in den Philippinen einführen zu können.
Ist nicht erwähnenswert.

Aber man verurteilt in den MSM Duterte als Massenmörder und ja, als so einen wie der Trump, der Frauen verachtet. Nun, er hat Bemerkungen über die Attraktivität der Kniee und Beine seiner Vizepräsidentin Leni Robredo gemacht und kritisiert, dass die Senatorin Leila de Lima mit ihrem Chauffeur schläft (was sich als richtig herausstellte).

Er hat sich in dem streng katholischen Land von seiner Frau (die von deutschen Einwanderern abstammt) scheiden lassen, hatte mehrere Affären und lebt jetzt in wilder Ehe.

Aber André berichtet, dass er erstaunlicherweise von den meisten Frauen bewundert wird. „Wenn er Witze über Frauen macht, rümpft man in Manila die Nase,“ lacht Luz Illagan, eine der führenden Feministinnen im Lande. "Aber wir vergleichen seine Worte mit seinen Taten, mit dem, was er für die Frauen getan hat. Er hat immer geholfen; hat uns immer beschützt. Sein Davao hat Preise bekommen, weil es eine so Frauen-freundliche Stadt ist. Er schuf das 1.'integrierte Geschlechter Entwicklungs-Büro', das erste in den Philippinen und andere Städte kopieren jetzt das Modell. Jedes Jahr, vor den Feiern des Frauentages, werden die Leistungen dieses Büros eingeschätzt und eine neue Agenda wird vorgelegt. Alles ist sehr transparent.“

Und André fährt fort:

„In einem internationalen Hotel in Sharjah, den Vereinigten Arabischen Emiraten sprach ich mit einer Gruppe von Frauenarbeiterinnen aus den Philippinen darüber, was sie von ihrem Präsidenten halten. Als sie antworteten (und das taten sie sofort), bemerkte ich, wie zwei von ihnen Tränen in den Augen hatten.

„Zum ersten Mal in unserem Leben fühlen wir uns stolz über unser Land. Duterte hat uns unsere Würde zurückgegeben. Er gab uns Hoffnung. Zu sagen, dass wir ihn unterstützen, heißt zu wenig sagen. Wir lieben ihn: wir fühlen eine enorme Dankbarkeit. Er befreit uns; er befreit unser Land!“

Aber was kümmert sich die Weltöffentlichkeit und unsere Feministinnen um das, was ein paar philippinische Putzen zu sagen haben! Und Manila noch weniger. Und für die US-Soldateska, die auf den Philippinen riesige Basen unterhielt und einen äußerst brutalen Krieg gegen die kommunistische Befreiungsfront auf Mindanao führte, bei dem ganze Dörfer mit den Bewohnern niedergebrannt wurden, waren die philippinischen Frauen nichts als Schlampen und Huren. Der bedeutendste Schriftsteller des Landes, F. Sionil José, den André interviewte, sagt, dass das Land sich noch lange nicht von den üblen Folgen des US-Imperialismus erholt hat und Alfonso Velázquez hat ihn schlicht als Genozid bezeichnet. Und Duterte kennt seine Geschichte und hat deswegen eine Wut im Bauch, was ich sehr gut verstehen kann. Schließlich ist auch Deutschland ein Vasall der USA, das regelmäßig in den Hintern getreten wird und sich dafür noch bedankt. „Fuck EU!“ sagt die Nuland und Duterte auch. Und die Europäer und die Amis fragen dann dämlich: Warum hassen die uns denn?

André hat ans Ende seines Essays noch eine kurze Geschichte des Landes gehängt. Er vergaß dabei einen der wenigen Amerikaner, der äußerst scharf den schändlichen Krieg der US in den Philippinen kritisierte: Mark Twain „Die Moro-Schlacht“, was Freund Klaus Madersmacher uns auf seinem antikriegs blog in Erinnerung gerufen hat.

Rodrigo Duterte ist erst 71 Jahre alt und nicht bei besterGesundheit, wie manche Fotos zeigen, was aber eine Übertreibung sein kann und auf physischer Erschöpfung (er arbeitet bis zu 14 Stunden täglich) beruhen kann, denn sein Arzt sagt, er sei bei bester Gesundheit. Es wäre auf jeden Fall besser für ihn und sein Land, wenn er auf seine Gesundheit achten würde. Denn eine kurze Amtszeit würde alle Erfolge sofort zunichte machen. Das können wir jetzt in Brasilien und Argentinien beobachten. Und ja, er muss auch politisch zuweilen vorsichtig zu Wege gehen, z. B. gegenüber den USA. Denn - das wusste ich auch nicht - es leben dort 2 Millionen von seinen Landsleuten, denen die USA das Paradies bedeutet. Die kann er sich nicht auch noch alle zu Feinden machen.
Jedenfalls behält er seinen Humor und hat gerade in einem Krankenhaus für krebskranke Kinder den Nikolaus gespielt und Geschenke verteilt. Schaut euch das kleine Video an. Man sieht, dass er keine hohlen Gesten macht, sondern wirklich BEI den Kindern ist.

Unterdessen titelt der Spiegel, unsere 'Bild' für die gehobenen Schichten 'Duterte auf Menschenjagd'. Dieses Mistblatt habe ich seit 40 Jahren nicht mehr angefasst. Folgt dem Beispiel und macht diese kriminellen Kriegshetzer nicht noch fetter.


4 Kommentare:

  1. Ein wunderbarer kommentar von Ihnen.

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  2. Ein kleiner Einwand (ich lebe hier auf Mindanao und meine Freundin ist eine Bisaya).

    Sie schreiben: "Er ist ein 'Visaya' – verächtlicher Ausdruck der 'feinen' Leute für die Bewohner Mindanaos".

    Nun, die Visayas (Bisayas) sind nicht nur die Inselregion in der Mitte - zwischen Luzon und Mindanao - des Landes, sondern auch eine Volksgruppe hier (und zwar eine der größten). Ihre Sprache ist das "Bisaya" (auch "Cebuano" genannt), welches für die Tagalog-Sprecher hart klingt, als ob die Menschen ständig streiten würden. Ungefähr so, wie das Deutsche den englischen Muttersprachlern klingt, als ob man sich ständig Befehle zuwerfen würde.

    Ansonsten: Viele Beobachtungen und Schlüsse - auch von Andre Vltchek - sind richtig. Man muss sich eben mit der Kultur hier auseinandersetzen und darf sich nicht nur mit den Schickimickis in Manila abgeben.

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    1. Wie ist Ihre - ganz individuelle - Sicht auf Duerte? Sind Sie Deutscher? Was machen Sie auf den Philippinen? (Damit ich Sie und Ihre Aussagen besser einschätzen kann)

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  3. Hoffentlich bleibt Duerte noch lange bei guter Gesundheit, damit er seine Pläne verwirklichn kann.

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