Donnerstag, 1. Dezember 2016

Den Krieg gegen Malaria ohne Impfungen gewinnen

Thomas C. Mountain

30. November 2016

Aus dem Englischen: Einar Schlereth

UN-Auszeichnung Eritreas für beispielhaften Kampf gegen die Malaria


Seit über 10 Jahren gewinnt Eritrea, ein kleines Land in Ostafrika, den Malaria-Krieg ohne Impfungen, obwohl noch viel Arbeit zu tun bleibt.  Seit 2005 habe ich den Rückgang der Malaria-Sterblichkeit hier in Eritrea verfolgt und eine stetige Verminderung um 70-80% festgestellt, etwas, was beinahe unbekannt ist in Afrika und dem Rest der 3. Welt über so einen langen Zeitraum.

Eritreas Siege im Malaria-Krieg haben die altmodischen Barfußärzte gewonnen, indem sie mit Insektiziden behandelte Moskitonetze im Malaria-Gürtel des Landes verteilten und unterhielten.

Viele Länder haben Millionen mit Insektiziden behandelte Moskitonetze verteilt, die von der Weltbank (zu 51% im Besitz der USA) geschenkt wurden, nur um festzustellen, dass die Netze innerhalb von 3 Monaten mehr als die Hälfte ihrer Effektivität verlieren. Wenn ihr jemals unter einem Moskitonetz für längere Zeit geschlafen habt, werdet ihr bemerken, dass früher oder später ein Loch im Netz ist oder ihr das Netz im Schlaf berührt. Es braucht nur ein paar Minuten, bis die gemeinen Viecher der Spezies Aegypti das riechen und durch das Loch kommen oder durch das Netz hindurch stechen und voilá, schon habt ihr die Malaria. Nur behandelte Netze können durch das Insektizid verhüten, dass die Moskitos dem Netz zu nahe kommen.
Man muss also das Moskitonetz alle drei Monate neu behandeln, um den Malaria-Krieg zu gewinnen, was Eritrea jetzt seit einem Jahrzehnt tut. Hier in Eritrea, wenn die Leute im Malaria-Gürtel nicht ihre Netze zur Behandlung bringen, dann gehen die Barfußärzte selbst hin, um sicher zu gehen, dass es getan wird. Diese Verpflichtung der Gesundheit der Allgemeinheit gegenüber ist ein Kennzeichen eines sozialistischen Landes und Eritrea steht wie Kuba an der vordersten Front, dies zu tun, trotz geringer Resourcen.

Ein weiterer großer Fortschritt, bei dem Eritrea in Afrika die Führung hat, ist ein Netzwerk von Kliniken im ganzen Land, die Diagnosen stellen und die richtige Medizin für den Typ Malaria, an dem der Patient leidet, aushändigen können.
Dieses Klinik-Netzwerk ist jetzt so dicht, dass die allermeisten Leute im Malaria-Gürtel eine Klinik innerhalb eines 3-stündigen Fußmarsches erreichen können.

Dies ist nicht kompliziert und erfordert keine teuren Impfpräparate oder ständig weniger effektive Prophylaxen mit unangenehmen Nebeneffekten, sondern einfach nur altmodische allgemeine Gesundheit, wie es die Barfußärzte in Eritrea tun. Es hat lange gedauert, dass Bürokraten mit ihren fetten Gehältern hinter großen Schreibtischen in der Weltgesundheitsorganisation in Genf (Schweiz) begannen, dies anzuerkennen. Um den Krieg gegen die Malaria zu gewinnen, sollten sie, statt auf teure Medikamente zu setzen, die Barfußärzte fördern, ein Programm, das sich hier in Eritrea bewährt hat.

Thomas C. Mountain ist ein unabhängiger Journalist, der seit 2006 hier lebt und von hier aus berichtet. Ihr könnt seine Reden, Interviews und Artikel auf Facebook unter thomasatmountain finden oder ihn am besten unter thomascmountainatgemaildotcom erreichen. 

Quelle - källa - source

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