Mittwoch, 18. Juli 2012

CIA ergreift das Ruder, während Äthiopiens Zenawi Regime in die Brüche geht

Zenawi hat ein Problem
Thomas Mountain
17. Juli 2012

Während die Fundamente unaufhaltsam zerbröckeln und die Gebäude der Macht einstürzen, wendet sich das von Meles Zenawi geführte Regime in Äthiopien zunehmend an die CIA, um die kritischen Entscheidungen in den wichtigen Ministerien zu treffen.

Angesichts der wachsenden nationalistischen Aufstände, der andauernden Wirtschaftskrise und dem Ruf nach Regimewechsel von den religiösen Führern, wächst die Isolation von Meles Zenawi beinahe täglich. Addis Abeba ist der Sitz eines ständig schrumpfenden inneren Zirkels von Regime-Insidern, denen erlaubt wird, die Reste der Macht zu teilen, aber keiner von ihnen ist in der Lage, Meles selbst als Statschef zu ersetzen.



Als das ägyptische Volk endlich explodierte, wurde Präsident Mubarak schnell entbehrlich, denn die USA hatten einen „Plan B“ in der ägyptischen Armee. Aber so ein „Back-up Plan“ existiert nicht in Äthiopien, denn Meles Zenawi weiss zu gut, wie schnell er „entbehrlich“ werden kann, wenn es um die Interessen der Pax Americana geht, und hat sichergestellt, dass die athiopische Armee von allen und jeden gesäubert wurde, die ihn ersetzen könnten.
Zu diesem Zweck hat Meles Anfang dieses Jahres 120 der letzten Spitzengenerale und Obersten „in Pension geschickt“, die noch übrig waren von der Tigray Peoples Liberation Front, der Guerilla-Armee, die ihn 1991 an die Macht brachte.

Verhasst in seiner ethnischen Heimat Tigray, die einmal seine Machtbasis war, und verhasst bei der Amhara-Elite, der ethnischen Minderheit, die zuvor Äthiopien beherrschte, hat Meles de facto die Kontrolle seiner Ministerien den Technokraten von der CIA und dem US-Außenministerium überlassen.
Die USA wollen Meles absolut an der Macht behalten, da sie keine vertrauenswürdige Person innerhalb oder außerhalb des Regimes haben, um Meles zu ersetzen; die Optionen für die Pax Americana verursachen wachsende Besorgnis in den Büros des Weißen Hauses von Obamas Chefberaterin für Afrika, Gayle Smith.

In den vergangenen fünf Jahren hat es eine historische Veränderung der wirtschaftlichen Macht der Welt gegeben, denn Asien, mit China an der Spitze, und Europa, mit Deutschland an der Spitze, sind die größten Handelspartner des Planeten geworden. Und der gesamte Handel, hunderte von Container-Schiffen täglich, müssen nicht nur den Suez Kanal, der von der ägyptischen Söldnerarmee bewacht wird, sondern auch das Rote Meer und den potentiellen Flaschenhals Bab al Mandeb, wo es in den Indischen Ozean übergeht, passieren.

Bisher haben 7 Mrd. $ Hilfe jährlich Meles und seine Armee, die größte und best ausgerüstete in Afrika, an der Macht gehalten, fähig, die schmutzige Arbeit der Pax Americana am Horn von Afrika zu erledigen. Aber wenn Meles fort ist und kein pro-US-Ersatz in den Kulissen steht, werden die Optionen für Amerika beängstigend.

Äthiopien ist nicht so sehr eine Nation als vielmehr ein Gefängnis von Völkern. Die Völker im Ogaden, Oromia, Gambella und Afar mit etwa zwei Dritteln von Äthiopiens 80 Millionen Menschen, verlangen das Recht auf Selbstbestimmung, de facto Unabhängigkeit. Wenn dies geschieht – und die Dinge sind zu weit gegangen, um dies zu verhindern – dann wird es kein Äthiopien mehr geben und keine äthiopische Armee mehr, die die Befehle der USA durchführen könnten.

Das Ergebnis wird sein, dass Eritrea mit 5 Millionen Einwohnern die stärkste und fähigste Armee am Horn von Afrika haben wird mit Eritreas nationalem Motto „Niemals niederknien“.

Es spielt also keine Rolle, wie viele Drohnen die USA haben, sie müssten tausende von amerikanische Stiefeln ans Horn von Afrika schicken zusammen mit einer permanenten Flotte, eine Aufgabe, die eine Katastrophe wäre, politisch und hinsichtlich der Öffentlichkeit.

Und es spielt auch keine Rolle, wieviel Kontrolle die CIA in den mächtigen Ministerien Äthiopiens ausübt, das Ende des Zenawi-Regimes rückt näher und damit das Ende Äthiopiens, wie es die Welt gekannt hat. Und mit dem Ende Äthiopiens als einer Regionalmacht und Polizist für die imperialen Interessen der USA, ist am Horn von Afrika alles möglich und Amerika wird sich um eine Lösung die Haare raufen müssen zur Bewahrung seiner Kontrolle an einem der kritischsten strategischen Punkte der Welt.


Quelle - källa - source

1 Kommentar:

  1. AFRICOM leistet offenbar ganze Arbeit bei der "Befriedung" Afrikas, so wie man es von der USA fast auf der ganzen Welt kennt.

    Na ja, irgendwie kaum anders zu erwarten, immerhin hat man in über 175 Ländern der Erde "Niederlassungen" mit speziell ausgebildetem Personal mit entsprechenden Lizenzen und adäquates Equipment zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Sogar im All neuerdings mit der X-37B oder wie der lustige kleine Raumkreuzer heißt, der letztens noch gesehen wurde als es in Russland diese schlimmen Brände im ganzen Land gab.

    Ja gut, ich sag mal so, vielleicht braucht Stuttgart ja den neuen Bahnhof bald gar nicht mehr, wenn AFRICOM sein Headquarter in Africa aufschlägt, damit man "den Menschen" sehr schnell, sehr präsize "Hilfsleistungen" zufügen kann. Pakistan, der Irak, Afghanistan, der Jemen und ein immer größer werdendes Drohnenheer zeigen ja jeden Tag, wie erfolgreich die USA sein können.

    Wahrscheinlich freuen sie die USA schon also ganz irre, neben Äthiopien auch den ganzen anderen Staaten so wie schon Libyen, dem Jemen und zig anderen Ländern ihre "Hilfen" zukommen zu lassen.

    Ist schon toll, was die USA alles leisten, und das fast überall in der Welt. Und nur mit einem ganz kleinen Kriegsbudget von unter 4.500 Mrd. oder so im Jahr, wenn ich nicht irre, unter 50 Millionen Hilfswilligen, die auch Waffen tragen müssen wegen der vielen Terroristen überall, die Hilfswilligen in den ganzen, privaten Sold zahlenden Unterstützungsunternehmen gar nicht mitgezählt.

    Wahnsinn, die USA wollen wohl der ganzen Welt Frieden, Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung bringen, was? Toll.

    Immerhin, in den USA beschenken sie auch schon um die 50 Millionen täglich in öffentlichen Suppenküchen. Da träumt man hierzulande (noch) von. Wann werden die USA das auch bei uns erreicht haben, was?

    Die USA, das sind welche...

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