Donnerstag, 31. Mai 2012

Das syrische Houla Massaker: Teile & Herrsche Strategie entlarvt – Video von einem syrischen Mädchen



Von dieser jungen Frau habe ich schon einmal einen Bericht veröffentlicht. Und diesen bekam ich gerade herein und will ihn noch rasch auflegen. Ihre schlichte, unprätentiöse Art ist ergreifend. Man merkt, dass es ihr um ihre Heimat und die Menschen geht. Die Bilder am Ende des Videos sprechen ihre eigene Sprache.

Es tut mir leid, das Video lässt sich mal
wieder nicht herunterladen. Bitte auf
den Link unten klicken.

Die Mainstream-Medien geben die Schuld an dem Houla-Massaker der syrischen Armee. Doch die Tatsachen vor Ort entsprechen nicht diesen Behauptungen. Die Massaker in Syrien haben eine Absicht, und zwar einen Bürgerkrieg in meinem Land zu entfachen und den Weg für eine ausländische Intervention zu ebnen.


Quelle - källa - source

WALLSTREET lässt die Kampfhunde Obama-Clinton los


Einar Schlereth
31. Mai 2012

Es ist wieder so weit. Die Berge von Lügen und Verleumdungen, alle Drohungen und Tricks, die Sanktionen, die zahllosen Attentate, Morde und Bombardierungen haben nicht bewirkt, die Regierung in Damaskus zu stürzen, weil sie die breite Unterstützung des Volkes genießt, und auch die Unterstützung des größeren Teils der berühmten „Internationalen Gemeinschaft“, die eben nicht nur aus den alten stinkenden Socken in Ole Europe und USW (United States of Wallstreet) besteht, sondern aus den größten Ländern der Welt, vor allem Russland und Chinas.
Wallstreet will den Jackpot mit dem Superlos in die Kassen schaufeln und den großen Krieg starten – erst Syrien, dann Iran – und hofft, dass Russland, China und der Rest der Welt stillhalten. Zombie Obama wiederholt monoton einunddieselben Lügen, die Clinton saust wie ein Jojo kreuz und quer durch die Welt, hetzt und droht und provoziert, und das Lügenmaul Netanyahu (O-Ton Obama und Blair) erklärt großkotzig, er werde Iran allein angreifen und mit links erledigen. Die Folgen für die Welt sind Nebensache. Armageddon? Und wenn schon, umso besser. 
108 Frauen, Kinder, Männer - viele aus nächster Nähe ermordet
 Jetzt ist eine Spezialeinheit vom Libanon aus über die Grenze in al-Houla nach Straßenkötermanier eingedrungen, hat ein entsetzliches Massaker angerichtet, ist schnell wieder über die Grenze verschwunden, und unisono posaunen die verhurten Massenmedien in die Welt hinaus, dieser böse Assad habe es angerichtet. Dass das Kommando eine miserable Arbeit geleistet hat und massenhaft Spuren hinterlassen hat, spielt auch keine Rolle. Der Westen sagt, Assad war es. Punkt Schluss aus. Man weist alle syrischen Botschafter aus, was wir ja von Libyen her kennen. Man bereitet die Invasion vor, die Bombardierung, die troops on the ground.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Indien: FALSCHE ANKLAGEN GEGEN KABIR KALA MANCH


So sieht die Wirklichkeit für Indiens indigene Bevölkerung aus. Aber wenn die Naxaliten in Notwehr und Selbstverteidigung einige dieser feigen Mörder und Vergewaltiger umlegen, dann geht unisono ein gewaltiges Geheul los über die GEWALT!!!! der Naxaliten. So ist es heute, so war es gestern, so ist es seit 60 Jahren, seit des Bestehens des „unabhängigen“ indischen Staates und der „größten Demokratie“ in der Welt. Wer sich mehr für Indien interessiert, sei auf die Seite 'Indiensolidaritet' verwiesen, die Freunde Indiens in Schweden machen und wo wir auch viel Material auf Englisch auflegen. Insbesondere kann ich den Artikel 'Slow Death, fast profits …' empfehlen und dazu 'Happy Holidays' und 'Gute Mahlzeit' wünschen.

von betroffenen Bürgern

18. Mai 2012

Laut offiziellen Regierungsangaben werden in Indien jeden Tag im Durchschnitt 2 Dalits getötet und 3 vergewaltigt. [Darin sind natürlich nicht die Toten in 'kriegerischen' Auseinandersetzungen inbegriffen, wie etwa in Kaschmir, Nagaland und jetzt bei 'Green Hunt' gegen die Naxaliten, denn die indische braucht ebensowenig wie die US-Armee einen bodycount durchführen D. Ü.] Noch schockierender ist die Tatsache, dass sogar in Maharashtra, das große soziale Reformer und progressive Denker hervorbrachte wie Jotiba Phule und Dr. Babasaheb Ambedkar, die Vorfälle von Grausamkeiten unannehmbar hoch sind.

In so einem Umfeld kann es nicht überraschen, dass Dalit und Adivasi Jugendliche begonnen haben, ihre Stimme des Protestes lauter denn je erheben. Nach den Morden der Polizei in Ramabai Colony und dem späteren Khairlanji Massaker gab es viele Proteste. Statt die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, antwortete der Staat mit der Beschuldigung, dass die Demonstranten Naxaliten (Maoisten) seien. Dalit Kulturaktivisten wie Sudhir Dhawle wurden wegen „Aufwiegelung“ ins Gefängnis geworfen und sitzen jahrelang in Erwartung des Prozesses.

In diesem Kontext muss die Geschichte von Kabir Kala Manch gesehen werden. KKM ist eine Kulturgruppe aus Pune die hauptsächlich aus Dalit Jugendlichen aus der Gegend besteht. Sie wurde gegen das rassistische Blutbad in Gujarat gegründet und nahm danach an zahllosen Aktionen im öffentlichen Interesse teil, wie etwa für die Rechte der Slum-Bewohner, Arbeiterrechte und nachhaltige Entwicklung, aber ihr besonderes Anliegen ist der Kampf zur Beseitigung des Kastensystems, wozu sie auch Veranstaltungen zur Förderung von Heiraten zwischen verschiedenen Kasten durchführten. Als Kulturgruppe traten sie zusammen mit Bewegungen wie der Medha Patkar und Bhai Vaidya auf und auch mit Gruppen der Arbeiterklasse.

Im vergangenen Jahr begann der Staat, sie als Naxaliten zu brandmarken. Heute, wo Deepak Dengle und Siddharth Bhonsle von der KKM im Gefängnis sind, gingen viele andere Mitglieder wie etwa ihre Frontsänger und Dichter Sheetal Sathe, Sagar Gorkhe und Sachin Mali in den Untergrund, nachdem sie von der Polizei bedroht wurden. Alle werden beschuldigt, Naxaliten zu sein, und die ATS [anti-Terroristen-Einheiten] benutzen die unkritischen Medien, um ständig Beschuldigungen gegen die KKM zu erheben. Auch wenn diese die KKM nicht der Gewalt beschuldigen, werden sie schuldig durch Assoziation.

Es ist nicht so lange her, dass Dr. Binayak Sen auf ähnliche Weise angeklagt und für 3 Jahre eingesperrt wurde, bevor der Oberste Gerichtshof eingriff und ihn gegen Kaution freiließ. Binayak Sen ist danach zu einer internationalen cause célèbre geworden. Man hoffte, dass diese Freilassung das Ende der Beschuldigung von unschuldigen Bürgern wegen des bloßen „Verbrechens“, über die Lage der Armen zu sprechen, bedeuten würde. Aber der KKM-Fall zeigt, dass dies nicht der Fall ist.

Das Kabir Kala Manch Verteidigungskomité fordert die Regierung von Maharashtra auf, die falschen Anklagen gegen die KKM Mitglieder zurückzuziehen, die gefangenen Kulturaktivisten freizulassen und der KKM zu erlauben, wieder in der Öffentlichkeit aufzutreten.


Medha Patkar, Bhai Vaidya, Sudhakar Suradkar, Anandrao Ambedkar, Anand Teltumbde , J.V.Pawar, Sumedh Jadhav, Comrade Prakash Reddy, P.A. Sebastian, Ratna Pathak Shah , Ramu Ramanathan, Suneeta Rao, Simantini Dhuru, Kamayani Bali Mahabal, Asit Das, Satyen Bordoloi, Rizvi Amir, Vivek Sundara, S. Anand, Teesta Setalvad , Anand Patwardhan

Alle werden aufgefordert, ihre Namen hier unten hinzuzufügen: http://kabirkalamanch.wordpress.com/statement/
Sheetal Sathe von Kabir Kala Manch singt für Mothers of India (englische Untertitel):
http://www.youtube.com/watch?v=_-BrhyzK8jo





Dienstag, 29. Mai 2012

„Die Salvador Option für Syrien“ - US-NATO geförderten Todesschwadronen beziehen „Oppositionskräfte“ ein

Prof. Michel Chossudovsky

28. Mai 2012

John Negroponte
Nach dem Modell von den geheimen US-Operationen in Mittelamerika, startete das Pentagon die „Salvador Option fur Irak“ 2004 unter Führung von US-Botschafter im Irak John Negroponte (2004-2005) zusammen mit Robert Stephen Ford, der 2011 zum Botschafter in Syrien ernannt wurde, zwei Monate vor dem Beginn des bewaffneten Aufstandes gegen die Regierung von Bashar al-Assad.

„Die Salvador Option“ ist ein „terroristisches Modell“ für Massentötungen durch US-geförderte Todesschwadronen. Es wurde zuerst in Salvador eingesetzt, auf dem Höhepunkt des Widerstandes gegen die Militärdiktatur, was zu etwa 75 000 Toten führte.

Todeschwadronen in Salvador
John Negroponte hatte von 1981 bis 1985 als Botschafter in Honduras gedient. Als Botschafter in Tegucigalpa spielte er eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung und Kontrolle der Contra-Söldner in Nicaragua, die ihre Basis in Honduras hatte. Die Contra-Attacken über die Grenze nach Nicaragua forderten 50 000 Tote. 2004 wurde John Negroponte zum Botschafter in Irak ernannt mit einer ganz besonderen Aufgabe.

Die „Salvador Option für Syrien“: Die zentrale Rolle des US-Botschafters Robert S. Ford 


Montag, 28. Mai 2012

Die Politik der Sprache und die Sprache der politischen Regression (2. Teil)

Hier kommt der 2. Teil des wichtigen Artikels von James Petras, der zu den wenigen amerikanischen Kritikern gehört, die einen Durchblick haben.


James Petras
Statt von „Enthaltsamkeit“ in seiner Verbindung mit harter Selbst-Disziplin zu sprechen, sollten die Linken sie deutlich als Politik der herrschenden Klassen gegen die Arbeiter- und Angestellten-Klassen beschreiben, die Ungleichheit und noch mehr Reichtum und Macht an der Spitze erzeugt. „Enthaltsamkeit“-Politik ist daher ein Ausdruck dafür, wie die herrschenden Klassen den Staat benutzen, um die Last der Kosten ihrer Wirtschaftskrise auf die Arbeiterklasse zu wälzen.

Die Ideologen der herrschenden Klassen kooptierten Konzepte und Begriffe, die von der Linken ursprünglich benutzt wurden, um Verbesserungen des Lebensstandards voranzubringen, und stellten sie auf den Kopf. Zwei dieser Euphemismen, die von der Linken übernommen wurden, sind „Reform“ und „strukturelle Anpassung“.

„Reform“ bezog sich jahrhundertelang auf Veränderungen, die Ungleichheiten verminderten und die Vertretung des Volkes stärkten. „Reformen“ waren positive Veränderungen, die öffentliche Wohlfahrt beförderten und den Missbrauch der Macht durch oligarchische oder plutokratische Regime einschränkten. In den vergangenen drei Jahrzehnten jedoch haben führende akademische Ökonomen, Journalisten und internationale Bank-Beamte die Bedeutung von „Reform“ in das Gegenteil verwandelt: sie bezieht sich jetzt auf Beseitigung der Arbeiter-Rechte, das Ende der öffentlichen Regulierung des Kapitals und die Beschneidung öffentlicher Subsidien, die Nahrung und Treibstoff für die Armen erschwinglich machen. Im heutigen Vokabular der Kapitalisten bedeutet „Reform“ die Umkehr der progressiven Veränderungen und die Wiederherstellung der Privilegien der privaten Monopole. „Reform“ bedeutet das Ende der Job-Sicherheit und Erleichterung massiver Entlassungen von Arbeitern, indem Abfindungen herabgesetzt oder beseitigt werden. „Reform“ bedeutet nicht mehr positive soziale Veränderungen; sie bedeutet jetzt die Rückgängigmachung der hart erkämpften Veränderungen und die Wiederherstellung der unumschränkten Macht des Kapitals. Sie bedeutet eine Rückkehr zur früheren und brutalsten Phase des Kapitals, bevor die Arbeiterorganisationen bestanden und als der Klassenkampf unterdrückt wurde. Doch nun meint „Reform“ Wiederherstellung der Privilegien, der Macht und des Profits für die Reichen.

Sonntag, 27. Mai 2012

Die Politik der Sprache und die Sprache der politischen Regression (1. Teil)


Dies ist ein langer Artikel von Petras, der manchem vielleicht nichts Neues sagt, aber in unseren Zeiten der Gehirnwäsche kann es nicht oft genug gesagt werden. Aber es auf einen Rutsch zu übersetzen, schaffe ich nicht. Deshalb werde ich morgen den 2. Teil nachliefern.


James Petras

24. Mai 2012


Der Kapitalismus und seine Verteidiger bewahren die Herrschaft durch die ihnen zur Verfügung stehenden „materiellen Ressourcen“, insbesondere den Staatsapparat, und ihre produktiven, finanziellen und kommerziellen Unternehmen und auch durch die Manipulation des Bewusstseins des Volkes via Ideologen, Journalisten, Akademiker und Publizisten, die Argumente und die Sprache bereitstellen, um die Themen des Tages zu gestalten.
Heute haben sich die materiellen Bedingungen der großen Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung stark verschlechtert, da die Kapitalistenklasse die gesamte Last der Krise und die Rückgewinnung ihrer Profite auf den Rücken der Lohn und Gehalt beziehenden Klassen gewälzt hat. Einer der verblüffenden Aspekte dieses Zurückschraubens des Lebensstandards ist die Abwesenheit größerer sozialer Unruhen bisher. Griechenland und Spanien mit über 50% Arbeitslosigkeit der 16-24-jährigen und beinahe 25% der allgemeinen Arbeitslosigkeit haben ein Dutzend General-Streiks erlebt und zahlreiche nationale Proteste mit vielen Millionen Teilnehmern; aber dies konnte nicht eine echte Veränderung des Regimes oder der Politik bewirken. Die Massenentlassungen, die schmerzhaften Lohn-, Gehalt-, Pensions- und Sozialkürzungen gehen weiter. In anderen Ländern wie Italien, Frankreich und England finden Proteste und Unzufriedenheit auf der Wahlebene statt, wobei die Machthabenden abgewählt und durch die traditionelle Opposition ersetzt werden. Doch in dem ganzen sozialen Tumult und der tiefen sozio-ökonomische Erosion der Lebens- und Arbeitsbedingungen ist die herrschende Ideologie zur Informierung der Bewegungen, der Gewerkschaften und der politischen Opposition reformistisch: Es ergehen Aufrufe, die bestehenden sozialen Leistungen zu verteidigen, die öffentlichen Ausgaben und Investitionen zu erhöhen und die Rolle des Staates auszuweiten, wo die Aktivitäten des privaten Sektors versagten zu investieren oder anzustellen. Mit anderen Worten, die Linke schlägt vor, eine Vergangenheit zu bewahren, wo der Kapitalismus vor den Wohlfahrtsstaat geschirrt war.
Das Problem ist, dass dieser „Kapitalismus der Vergangenheit“ verschwunden ist und ein neuer, bösartigerer und unversöhnlicherer Kapitalismus aufgetaucht ist, der einen neuen weltweiten Rahmen schafft und einen mächtigen, fest verwurzelten Staatsapparat, immun gegen alle Forderungen nach „Reformen“ und Neuorientierung. Die Verwirrung, Frustration und Irreführung der Massenopposition des Volkes ist zum Teil der Übernahme der Konzepte und Sprache der kapitalistischen Gegner durch linke Schriftsteller, Journalisten und Akademiker geschuldet: Eine Sprache, darauf abgesehen, die wahren sozialen Beziehungen der brutalen Ausbeutung zu verwischen, die zentrale Rolle der herrschenden Klasse bei der Rückgängigmachung sozialer Gewinne und die engen Bindungen der Kapitalistenklasse mit dem Staat. Kapitalistische Publizisten, Akademiker und Journalisten haben eine ganze Litanei von Konzepten und Begriffen ausgearbeitet, mit der die kapitalistische Herrschaft aufrechterhalten und seine Kritiker und Opfer von den Verursachern ihres steilen Absturzes in die Massenverarmung abgelenkt werden.
Selbst wenn sie ihre Kritik und Anklagen formulieren, benutzen die Kritiker des Kapitalismus die Sprache und Konzepte seiner Apologeten. Sobald die Sprache des Kapitalismus der Umgangssprache der Linken einverleibt ist, hat die Klasse der Kapitalisten die Hegemonie oder Herrschaft über ihre früheren Gegner gewonnen. Schlimmer, die Linke, indem sie einige der grundlegenden Konzepte des Kapitalismus mit scharfer Kritik verbindet, schafft die Illusionen über die Möglichkeit der Reformierung „des Marktes“ zum Wohle des Volkes. Dies verhindert, die sozialen Hauptkräfte zu identifizieren, die von den Kommandobrücken der Wirtschaft vertrieben werden müssen sowie den Imperativ, den klassenbeherrschten Staat aufzulösen. Während die Linke die kapitalistische Krise und die staatlichen Rettungspakete verurteilt, unterminiert ihre Denkarmut die Entwicklung politischer Massenaktion. In diesem Kontext wird die „Sprache“ der Vernebelung eine „materielle Kraft“ resp. ein Vehikel der kapitalistischen Macht, dessen Hauptaufgabe es ist, ihre anti- kapitalistischen und Arbeitergegner zu desorientieren und zu entwaffnen. Sie tut es, indem sie die intellektuellen Kritiker kooptiert durch Benutzung der Begriffe, des konzeptuellen Rahmens und der Sprache, von denen die Diskussion der kapitalistischen Krise beherrscht wird.
Schlüsseleuphemismen im Dienst der Kapitalistenoffensive


Euphemismus hat eine doppelte Bedeutung: Was Begriffe suggerieren und was sie wirklich bedeuten. Euphemistische Konzeptionen unter dem Kapitalismus suggerieren eine günstige Realität oder akzeptables Verhalten und Aktivität, die nichts mit der Vergrößerung des Reichtums der Elite und der Konzentration der Macht und Privilegien zu tun hat. Euphemismen verhüllen den Drang der Machteliten, klassenspezifische Maßnahmen durchzusetzen und zu unterdrücken, ohne dass sie ordentlich identifiziert, verantwortlich gemacht und durch Massenaktionen des Volkes bekämpft werden.
Der gängigste Euphemismus ist der Begriff „Markt“, der mit menschlichen Charakteristika und Macht ausgestattet ist. Als solcher wird uns erzählt, dass „der Markt  Lohnkürzung verlangt“, völlig abgelöst von der Kapitalistenklasse. Märkte, der Austausch von Waren oder das Kaufen und Verkaufen von Gütern haben seit Jahrtausenden in verschiedenen sozialen Systemen in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen existiert. Sie sind global, national, regional und lokal gewesen. Sie umfassen verschiedene sozio-ökonomische Akteure und sehr unterschiedliche ökonomische Einheiten, die von riesigen staatlich geförderten Handelshäusern bis zur semi-Subsistenzwirtschaft und Bauerndörfern und Marktflecken reichen. „Märkte“ existierten in allen komplexen Gesellschaften: der Sklaven-, Feudal- und der Merkantilgesellschaft und den frühen und späten Konkurrenz- und Monopol-Industrie- und Finanz-Kapitalismus-Gesellschaften
Wenn man „Märkte“ diskutiert und analysiert und den Transaktionen einen Sinn geben will (wer gewinnt und wer verliert), dann muss man deutlich die wichtigsten sozialen Klassen identifizieren, die diese ökonomischen Transaktionen beherrschen. Im allgemeinen über „Märkte“ zu schreiben ist betrügerisch, weil Märkte nicht unabhängig von sozialen Relationen existieren, die bestimmt werden von dem, was produziert und verkauft wird, wie es produziert wird und welche Klassenkonfiguration das Verhalten der Produzenten, Verkäufer und der Arbeit bestimmt. Die heutige Marktrealität wird von gigantischen multi-nationalen Banken und Unternehmen definiert, die die Arbeits- und Warenmärkte beherrschen. Von „Märkten“ zu schreiben, als ob sie in einer Sphäre über und jenseits der brutalen Klassenungleichheiten operierten, heisst das Wesen der zeigenössischen Klassenrelationen zu verbergen.
Grundlegend für jedwedes Verständnis, aber in der zeitgenössischen Diskussion außer Acht gelassen, ist die uneingeschränkte Macht der kapitalistischen Besitzer der Produktions- und Verteilermittel, das kapitalistische Eigentum an der Reklame, die kapitalistischen Banker, die Kredite geben oder verweigern und die von Kapitalisten ernannten Staatsbeamten, die Börsen-Beziehungen „regulieren“ oder entregulieren. Die Ergebnisse ihrer Politik werden euphemistisch den „Markt“-Forderungen zugeschrieben, der von der brutalen Realität getennt zu sein scheint.
Deshalb, wie die Propagandisten implizieren, gegen den „Markt“ anzugehen, heisst sich dem Austausch der Waren zu widersetzen: Das ist offenbarer Unsinn. Im Gegenteil, die kapitalistischen Anforderungen an die Arbeit, einschließlich Reduzierung der Löhne, Wohlfahrt und Sicherheit, zu identifizieren, heisst eine spezifische ausbeuterische Form des Marktverhaltens zu konfrontieren, wo Kapitalisten versuchen, höhere Profite zu machen gegen die Interessen und das Wohlergehen der Mehrheit der Lohn- und Gehaltempfänger.
Indem man die ausbeuterischen Marktbeziehungen im Kapitalismus mit Märkten im allgemeinen verbindet, erreichen die Ideologen mehrere Ergebnisse: Sie verhüllen die Hauptrolle der Kapitalisten, indem sie eine Institution mit positiven Begriffsinhalten verknüpfen, d. h. einen „Markt“, wo Leute Waren erwerben und sich mit Freunden und Bekannten „treffen“. Mit anderen Worten, wenn „der Markt“, der als ein Freund und Wohltäter der Gesellschaft dargestellt wird, eine schmerzhafte Politik erzwingt, dann ist es sicher zum Wohle der Gemeinschaft. Zumindest ist es das, was die Geschäftspropagandisten die Öffentlichkeit glauben machen wollen, indem sie das tugendhafte Bild vom „Markt“ zeichnen; sie verhüllen das räuberische Verhalten des Kapitals bei der Jagd nach größeren Profiten.
Einer der gewöhnlichsten Euphemismen, die mitten in der Wirtschaftskrise angeführt wird, ist „Enthaltsamkeit“, ein Begriff, der zur Vernebelung der herben Realitäten von drakonischen Kürzungen von Löhnen, Gehältern, Pensionen und öffentlicher Wohlfahrt und dem steilen Ansteigen der regressiven Steuern benutzt wird. „Enthaltsamkeit“ bemisst eine gemeine Politik, staatliche Zuschüsse zum Schutz und sogar Vermehrung für das big business und schafft höhere Profite für das Kapital und größere Ungleichheit zwischen den 10% an der Spitze und den unteren 90%. „Enthaltsamkeit“ impliziert Selbst-Disziplin, Einfachheit, Wirtschaftlichkeit, Sparen, Verantwortung, Grenzen für Luxus und Ausgaben, Vermeidung von sofortiger Gratifikation für künftige Sicherheit, - eine Art kollektiver Kalvinismus. Man verbindet damit geteilte Opfer heute für künftige Wohlfahrt aller.
Jedoch in der Praxis beschreibt „Enthaltsamkeit“ eine Politik, die von der Finanzelite entwickelt wurde, um klassenspezifische Kürzungen des Lebensstandards und der Sozialleistungen (für Gesundheit und Erziehung) für die Arbeiter und Angestellten zu erzwingen. Es bedeutet, dass öffentliche Gelder in noch größerem Ausmaß abgezweigt werden können, um hohe Zinsen an reiche Aktienbesitzer zu zahlen, und die Politik den Diktaten der Herren des Finanzkapitals zu unterwerfen.



Quelle - källa - source

Samstag, 26. Mai 2012

Gebleichte Vaginas – die indische Zangsvorstellung von hellerer Haut

Aber dies ist es ja nicht allein – es fügt sich ein in eine allgemeinere körper- und frauenfeindliche Haltung, die besonders von den Kirchen und religiösen Eiferern bewusst gesteuert wird.
[Mein Kommentar ist sehr lang geworden, deswegen wird er am Ende des Artikels fortgeführt.]

Amrit Dhillon

23. Mai 2012

Eine neue Vagina aufhellende Creme wird den selbsthassenden Frauen feilgeboten. 

Die indische Zwangsvorstellung von heller Haut ist schon immer ein geschmackloses Phänomen gewesen. Die Weißmachercreme-Industrie ist gigantisch, da sowohl Männer als auch Frauen sich dieses Zeug ins Gesicht schmieren, um ihre Haut ein bisschen heller zu machen.

Schwangere Frauen auf dem Lande glauben, sie würden hellere Babies gebären, wenn sie Mengen von „weißen“ Milchprodukten wie Milch, Sahne, Yoghurt und Butter konsumieren. Dunkle Models und Schauspielerinnen bemühen sich verzweifelt, ihre Haut aufzuhellen, wenn ihre Haut als nicht wünschenswert angesehen wird.

Jetzt hat ein indisches Unternehmen diese bizarre selbsthassende Zwangsvorstellung auf eine neue Ebene gehoben mit einem „femininen“ Hygieneprodukt, das nicht nur verspricht, die Genitalien der Frauen „frisch“ zu halten, sondern auch die Haut um die Vagina herum aufzuhellen.

Die Schönheitscreme-Industrie ist gigantisch.

Die Fernsehreklame Clean & Dry Intimate Wash zeigt eine attraktive, moderne Frau, die zuhause sitzt und schwermütig aussieht. Ihr Partner (wahrscheinlich ihr Mann) ist im selben Raum und scheint sie zu ignorieren.

Die nächste Szene zeigt sie in der Dusche, wo eine kurze Animationsfolge die unansehnliche Farbe um ihre Genitalien (dankenswerterweise unscharf) zeigt, die sich in eine hellere Fleischfarbe verwandelt.

Fukushima in den USA (plus Video)



Im Video werden links angegeben zu weltweiten Bewegungen, die zum Handeln auffordern, um eine noch größere Katastrophe in Fukushima zu verhindern. Es ist jeder aufgerufen, diese Initiativen zu unterstützen.

MsMilkytheclown
18. Mai 2012




Paul Gunter von Beyond Nuclear spricht mit Thom Hartmann. Es kommenn beunruhigende Nachrichten aus Japan, wo es jetzt noch mehr Anzeichen gibt, dass die Fukushima Atomkrise immer noch weitergeht. Schlammproben aus der Tokyo-Bucht enthüllen, dass die Verseuchung mit radioaktivem Cäsium in manchen Gebieren um das 13-fache angestiefen ist, seit im vergangenen August gemessen wurde. Gesundheitsbeamte behaupten, dass die Strahlungswerte kein unmittelbares Risiko für die Bevölkerung darstellen, aber dass es schlimmer werden könnte, wenn verseuchter Fisch voller radioaktiver Isotope bis in die Nahrungskette der Restaurants und die Mittagstische gelangt.
Unterdessen sind in den USA – wie von der Associated Press berichtet - von der Atomüberwachungsbehörde in aller Stille die US-Planungen für den nuklearen Notstand entschärft worden. Obwohl AKWs im ganzen Land immer älter werden über ihre empfohlene Lebensdauer hinaus, sind von der Behörde die Evakuierungszonen um sie herum vermindert worden, die Anzahl der Übungen für den Notfall ebenfalls und auch das Training für das Notfall-Personal. Mit anderen Worten, so sind wir heute weniger vorbereitet, mit einer nuklearen Katastrophe umzugehen, als wir es vor Fukushima waren.
Es ist berichtet worden, dass die japanische Regierung das Versenken von radioaktivem Abfall in der Bucht von Tokyo erlaubt hat, und obendrein wird radioaktiver Abfall quer durch das Land gefahren, um verbrannt zu werden, wodurch die ganze Insel verseucht wird und das Zeug in die Atmosphäre geschickt wird, wodurch es um die ganze Welt reisen und sich niederschlägen kann.

Quelle - källa - source


Donnerstag, 24. Mai 2012

Griechischer linker Führer Alexis Tsipras: „Es ist ein Krieg zwischen dem Volk und Kapitalismus.“

Also wenn man genauer hinhört, was Tsipras so sagt, dann kommt - mir wenigstens - das alles etwas nebulos vor. Kein Wort davon, dass es sich um sog. unethische Schulden handelt, genau wie in Ecuador, wo diese aber von Correa nicht anerkannt wurden, sondern erfolgreich neu ausgehandelt wurden. Dann spricht er zu Recht davon, wie miese Griechenland von der EU behandelt wurde, hat aber im Grunde gar nichts gegen EU und Euro, die uns den ganzen Mist beschert haben. Ich glaube vorerst nicht die Hälfte von dem, was er machen will. Ich will sehen, was er tut, wenn er gewählt worden ist. Er täte jedenfalls gut daran, sich bei Leuten wie Correa, Chávez, den Isländern und den Argentiniern ein bisschen schlau zu machen.


Helena Smith

22. Mai 2012


„Ich glaube nicht an Helden oder Erlöser“, sagte Alexis Tsipras, „aber   ich        glaube an den Kampf für das Recht … niemand hat das Recht, ein stolzes Volk in so einen Zustand von Elend und Würdelosigkeit zu stoßen.“

Der Mann, der das Schicksal des Euro in seinen Händen hält – als Führer der griechischen Partei, die gewillt ist, das 130 Mrd. € Rettungsaktions-Abkommen zu zerreißen – sagt, Griechenland steht an vorderster Front in einem Krieg, der ganz Europa umfasst.

Eine lange Bombardierung durch den „neo-liberalen Schock“ - drakonische Steuererhöhungen und erbarmungslose Ausgabenkürzungen – haben einen immensen Kollateralschaden verursacht. „Wir sind niemals in so einer schlechten Lage gewesen“, sagt er mit aufgekrempelten Hemdsärmeln und schaut in die Ferne an seinem Schreibtisch in dem kleinen Büro, das er im Parlamentsgebäude mit anderen teilt. „Nach zweieinhalb katastrophalen Jahren sind die Griechen in die Kniee gegangen. Der Sozialstaat ist zusammengebrochen, einer von zwei Jugendlichen ist arbeitslos, Leute wandern massenhaft aus bei dem psychologischen Klima aus Pessimismus, Depression, massenhaften Selbstmorden.“

Aber obwohl erschöpft und kampfesmüde ist das Land an der Front von Europas wachsender Schuldenkrise und am Rande des Abgrunds in den Bankrott schwankend, dennoch auch gestählt worden. Und immer mehr schauen zu Tsipras auf, um ihren Kampf zu führen.

„Niederlage ist die Schlacht, die nicht geschlagen wurde“, sagt der junge Politiker, der beinahe über Nacht seine radikale linke Koalitionspartei Syriza mit weniger als 5% der Wähler auf 25% bei Meinungsumfragen hochschnellen sah.

„Sie fragen mich, ob ich Angst habe. Ich hätte Angst, auf diesem Weg weiterzugehen, einem Weg in die soziale Hölle … wenn jemand kämpft, dann gibt es eine große Chance, dass er gewinnt, und wir kämpfen, um zu gewinnen.“

Jordanien erlaubt den USA, syrische Rebellen im Lande auszubilden


PressTV 23. Mai 2012
Mitglieder der terroristischen Freien Syrischen Armee nahe der krisengeschüttelten syrischen Stadt Dara'a

Informierte Kreise sagen, der jordanische König Abdullah II habe den US-Truppen erlaubt, hunderte Mitglieder der sogenannten Freien Syrischen Armee zusammen mit jordanischen Soldaten zu trainieren, um sie auf eine Teilnahme an einer internationalen Militärübung vorzubereiten.
Laut derselben Quelle umfasst die Übung zwölf Länder unter Leitung der USA, deren Aufgabe es ist, Terroristen-Gruppen, die gegen die syrische Regierung kämpfen, zu unterrichten, wie man strategische Ziele in Syrien angreift, wie etwa das Raketenarsenal, das Israel Sorgen macht.
US-Geheimdienstquellen sagten zuvor, dass die Amerikaner jordanische Spezialeinheiten trainierten für „den schlimmsten Fall“, um Kontrolle über Syriens Waffenarsenal zu erlangen.
In Syrien herrscht Unruhe seit Mitte März 2011 und viele Menschen, einschließlich hunderte syrische Polizisten sind bei Unruhen getötet worden.
Während der Westen und die syrische Opposition sagt, die Regierung sei für die Gewalt verantwortlich, beschuldigt Damaskus „Gesetzlose, Saboteure und bewaffnete Terroristen-Gruppen“ der Unruhestiftung und besteht darauf, dass sie vom Ausland gelenkt werden.

Quelle - källa - source

Mittwoch, 23. Mai 2012

Satan också! - Der Teufel auch!


Einar Schlereth
23. Mai 2012
 
Vorgestern bekam ich die Nachricht, dass ein sehr guter alter Freund in Bremen gestorben ist. Er hatte mit seiner Barbara einen Fahrradausflug gemacht, fühlte sich plötzlich nicht gut, stieg ab, setzte sich auf die Wiese und fiel um. Barbara rief den Notarzt, der per Helikopter kam, aber alle Wiederbelebungsversuche waren vergebens. 63 Jahre alt. Morgen wäre er 64 geworden – ein Jahr vor seiner Pensionierung. 

In wenigen Wochen wollten sie mich besuchen. Auf ihrem jährlichen Ferienausflug hoch in den Norden Schwedens und Norwegens, wo sie tagelange Wanderungen unternahmen, von denen er immer atemberaubend schöne Fotos mitbrachte. Ich hatte mich sehr auf den Besuch gefreut und deswegen gerade in letzter Zeit viel an ihn gedacht. 

Sein Tod ging mir vedammt nahe. Warum er, warum nicht ich? Das ist kein dummer Spruch. Ich habe seit langem einen – tja, nicht Lebensüberdruss, das ist das falsche Wort – eher Weltschmerz. Aber das ist so mit 'Werthers Leiden' verknüpft. Es hängt mit dem politischen und faktischen Zustand der Welt zusammen – und dadurch auch mit meiner Arbeit, die mir immer häufiger sinnlos wie ein Kropf erscheint. Wenn ich all diese Politikervisagen sehe – der Hammer war Obama und Merkel beim Mundkuss, pfui Teufel! - und die Ahnungslosigkeit und Lethargie der Menschheit gegenüber der Zerstörung und Vernichtung von Menschenleben, ganzen Gesellschaften und unserer Natur, dann sehne ich mich nach einem Schlaganfall, wie mein Freund ihn jetzt erlitt. D. h. nicht erlitt. Er hat nicht leiden müssen. Er war einfach weg. Und ich bin froh für ihn, dass er nicht mehr „gerettet“ werden konnte. Halb oder ganz gelähmt, womöglich noch mit Verlust der Sprache! Das weiss ich, dass ihm das absolut nicht gefallen hätte. Und ohne seine geliebten Bücher!

Ja, Hannes, er war ein wahrer Bücherwurm. Ein ruhiger, stiller, liebenswerter Mensch, geradezu introvertiert. Ich staune heute noch, dass er vor über 30 Jahren die Initiative ergriff, mich in Hamburg anzurufen und vorschlug, uns zu treffen. Der Grund war, dass ich eine ganze Menge von Jan Myrdal übersetzt hatte, den er sehr schätzte. Hinzu kam das gemeinsame Skandinavien-Syndrom. Und seither waren wir Freunde. Merkwürdigerweise liebte er es nicht, Briefe zu schreiben – das hätte doch zu ihm gepasst - und auch nicht zu telefonieren. Aber sowie ich in Hamburg war, richtete er es sofort ein, dass wir uns treffen konnten. Und ich war immer ein gern gesehener Gast bei beiden. 

Und dann konnte er unendlich viel erzählen, über Bücher, Politik, seine Beobachtungen in der Schule, wo er unterrichtete. Gerne machten wir auch lange Wanderungen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Und landeten mit Sicherheit in irgendeinem Café. Kaffee und Kuchen, auch das liebten wir beide. Nie kam er bei uns an, ohne ein Kuchenpaket unter dem Arm zu haben. Und er war ein sehr starker Raucher. Selbstgedrehte mit starkem Tabak. Auch ich rauche ja, doch habe ich erstens seit Jahrzehnten auf Zigarillos umgestellt – die nicht auf Lunge geraucht werden – und zweitens sukzessive reduziert auf heute drei pro Tag. Beim Röntgen können die Ärzte nicht feststellen, dass ich rauche. Aber das pausenlose Rauchen von Hannes hat mir oft Sorgen gemacht. Aber das Missionieren liegt mir nicht. Tja, und letztlich ist er auch nicht am Rauchen gestorben, sondern am Herzen, was in der Familie liegt. Sein Vater war schon mit 59 tot.

Und nun ist auch Hannes tot. Satan också! Ich habe eine Wut und gleichzeitig auch so etwas wie eine Lähmung. Nicht äußerlich – bei so etwas stürze ich mich geradezu in die Arbeit – sondern innerlich. Ich möchte irgendwie schreien und toben. Die ganze Welt anbrüllen. Ja, etwa wie der Georg Schramm hier  oder in 'Volksverblödung' ). Oder wie sein Namensvetter George Carlin in „We like war“ (zusammen mit dem Artikel 'White fears …' ), der ihm mit seiner Wut und Raserei gleicht. D. h. glich, denn er ist auch tot, aber schon ein paar Jahre. 

Nun, das stimmt in etwa mit meiner gegenwärtigen Gefühlslage überein, deswegen auch habe ich mich lieber im Garten ausgetobt als vor der Kiste zu sitzen. Zwei weitere Hochbeete gebaut und während ich alte Äste, Laub, Grasschnitt, Kompost ins Loch warf, hätte ich zu gern noch ein paar von den großmäuligen Politikern mit reingeworfen. Aber vielleicht doch lieber nicht. Vielleicht würde dann nur noch Teufelskraut wachsen. Klavreström, 23. Mai 2012

Dienstag, 22. Mai 2012

REGIME CHANGE: Myanmar lernt die Lektion von Libyen

Mit 55 Mill. Einwohnern und fast 680 000 km² größer als Frankreich und England
Stephen Gowans

21. Mai 2012


Streicht Myanmar von der Regime-Change-Liste. Vor nur zwei Jahren hat dieses Resourcen-reiche Land, zwischen Indien und China gelegen, eine Art ökonomischen Nationalismus praktiziert, was Muammar Gaddafi großen Ärger mit dem US-Außenministerium und den Erdölgiganten einbrachte. Jetzt haben die USA ihre Sanktionen gegen Myanmar aufgehoben und ihren ersten Botschafter seit 22 Jahren in das Land geschickt.

Warum?


Die Obama-Verwaltung sagt, es sei deswegen, weil Myanmar seit vergangenem Jahr tiefe politische Veränderungen vorgenommen habe, u. a. die Entlassung von Aung San Suu Kyi aus dem Hausarrest. Jetzt sitzt sie in Myanmars Parlament. Aber der eigentliche Grund hat mehr damit zu tun, dass die militärischen Herrscher des Landes sich vom ökonomischen Nationalismus abgewendet und die Tore ihrer Wirtschaft weit für Fremdbesitzer geöffnet haben.

Montag, 21. Mai 2012

Das arme, kleine Haiti wird seiner Reichtümer beraubt


Nachdem nun von den USA eine gefügige Marionette eingesetzt wurde, hat man plötzlich riesige Gold- und Silbervorkommen gefunden. Aber wer glaubt, nun werden es den Zehntausenden, die nach dem verheerenden Erdbeben immer noch in elenden Notunterkünften hausen, endlich besser gehen, der hat sich böse getäuscht. Der ehemalige Sklave Toussaint-L'Ouverture, spätere General, Stratege, Philosoph und Befreier Haitis, der die französischen und englischen Heere besiegte und von dem "großen" Napoleon hinterhältig und feige ermordet wurde, würde sich im Grabe umdrehen.


von Dady Chery

9. Mai 2012

Haitis Mineralreichtum ist von einem kanadischen Unternehmen für Super-Ausbeutung vorgesehen, das bereits in der benachbarten Dominikanischen Republik Verheerungen angerichtet hat. Die Bergbaugesellschaften behaupten, dass die Gold- und Silberreserven erst kürzlich entdeckt wurden, aber „es kann durchaus sein, dass die Bergbaubosse die Zeit einer nicht-nationalistischen Regierung abwarteten, um ihre Projekte zu verwirklichen“.


 Die Operation erfordert den Bau eines Tiefwasserhafens im Nordosten von Haiti, der das marine Ökosystem Haitis bedrohen würde.

Der Abbau-Plan wird das Land für immer seines Reichtums an Mineralien, Kultur und Ökologie berauben

Zeigt mir einen Unternehmensboss, der Haiti das „ärmste Land in der westlichen Hemisphäre„ nennt, und ich werde euch einen Rosstäuscher zeigen, der sich vorbereitet, Haiti zu häuten. Oder zeigt mir einen westlichen Technokraten, der Haitis „dramatische Abholzung bedauert wegen der Holzkohleherstellung“, und ich zeige euch einen Bio-Piraten oder Vandalen, der sich vorbereitet, Haitis restliche Nebelwälder und Mangrove-Ökosysteme zu zerstören.

Samstag, 19. Mai 2012

US-Regierung bestätigt Truppen in Jemen vor Ort


Wer hat gesagt, es sei einfacher, die moslemischen Länder aufzuzählen, die noch nicht von den USA infiltriert, massakriert, bombardiert werden, als jene, wo sie in voller Aktion mit 'boots on the ground' sind? Begreifen die Moslems immer noch nicht, was die USA und der Westen vorhaben? Nein? Den vollen, absoluten, ultimativen Genozid. Der nicht ohne die zahllosen Verräter möglich wäre - die nur noch nicht wissen, dass sie als Letzte dran kommen. Dazu kann ich den Artikel hier von Dennis South auf Mathaba empfehlen.
Jason Ditz
17. Mai 2012


Beamte haben die Heuchelei, dass US-Truppen in Jemen nur für eine „Übungsaufgabe“ dort seien, aufgegeben und bestätigen, dass „etwa 20 US-Spezialeinheiten“ vor Ort sind und „speziell mit Aufstandsbekämpfung“ zu tun haben.
Beinahe täglich wird der Südjemen von Drohnen mit Bomben eingedeckt und die Bestätigung zeigt, dass die Truppen nicht einfach nur in Jemen sind, sondern tatsächlich die jemenitische Armee in ihrer plötzlich aggressiven Offensive gegen die Provinz Abyan führen.
Die Enthüllung kommt nur Tage nach der jüngsten Leugnung Leon Panetta, der felsenfest behauptete, dass US-Bodentruppen im Jemen keinesfalls erwogen werden. Ebenso hatte Obama wiederholt einen solchen Schritt ausgeschlossen.
Obgleich dies die erste offizielle Bekanntmachung des Einsatzes ist, hat das Pentagon Anfang März aus Versehen die Operation bestätigt, als es ankündigte, dass ein US-“Sicherheits-Team“, von dem nie zuvor berichtet worden war, in Aden angegriffen wurde.

Medwedew: Nationale Souveränität zu verletzen, kann zur „Atomaren Apokalypse“ werden


The 4th Media 18. Mai 2012


Das Prinzip der staatlichen Souveränität beeinträchtigen ist gleichbedeutend mit der Zerstörung der Weltordnung und einem umfassenden Krieg, sogar mit Verwendung von Atombomben, warnt der russische Premierminister Dmitri Medwedew.
„Wir haben viele Beispiele von Beeinträchtigung der Souveränität in den vergangenen Jahren gesehen. Man erinnere sich nur an die militärischen Operationen gegen fremde Mächte in Verletzung der UN-Resolutionen, sowie Erklärungen, dass dieses oder jenes Regime die Legitimität verloren hat – nebenbei bemerkt in den Augen eines fremden Staates statt in den Augen des Volkes – und auch die Einführung von Sanktionen unter Umgehung internationaler Organisationen“, erklärte Medwedew auf dem St. Peteresburger Internationalen Rechts-Forum.
Er betonte insbesondere, dass die Vereinten Nationen, obwohl nicht perfekt, das einzige Instrument  zur Beilegung von Konflikten für die internationale Gemeinschaft sei.
„Wir haben keine andere Plattform, auch wenn das manchen nicht gefallen mag. Es ist die UN-Charta, die Respekt für den Supremat des Gesetzes und die Souveränität der Staaten fordert“, hob Medwedew hervor.
Er sagte ferner, dass überstürzte militärische Operationen gewöhnlich damit enden, dass Radikale an die Macht kommen.
Der Premier fügte hinzu, dass diese Fragen, einschließlich der Situation um Syrien auf dem G8 Gipfel in Camp David vom 18.-19. Mai diskutiert werden.

Quelle - källa - source

Wirtschaftliche Lektion von Chávez für Europa

von Richard Gott

16. Mai 2012

Als ich vor ein paar Jahren im Präsidentenflugzeug von Hugo Chávez mit einem französischen Freund von Le Monde Diplomatique reiste, fragte er uns, was unserer Meinung nach in Europa passieren würde. Gäbe es dort die Chance für einen Linksruck? Wir antworteten in dem deprimierten und pessimistischen Ton, der für die ersten Jahre des 21. Jh. so typisch war. Weder in England noch Frankreich noch sonstwo in der Eurozone sahen wir große Chancen eines politischen Durchbruchs.

Dann, sagte Chávez mit einem Augenzwinkern, müssen wir vielleicht euch zu Hilfe kommen, und er erinnerte an 1830, als die revolutionäre Menge in Paris auf den Straßen die Mütze von Simón Bolívar, dem südarmerikanischen Befreier Venezuelas, der am Ende jenes Jahres sterben sollte, schwenkten. Für die Freiheit kämpfen nach Art Lateinamerikas wurde als Weg angesehen, dem Europa folgen sollte.

Damals war ich ermutigt, aber vom Optimismus von Hugo Chávez nicht überzeugt. Doch jetzt denke ich, dass er Recht hatte; es war gut, daran erinnert worden zu sein, dass Alexis Tsipras, der Führer der radikalen Linkspartei Griechenlands, Syriza, 2007 in Caracas war und sich über die künftige Möglichkeit, billiges Öl aus Venezuela zu erhalten, erkundigte, wie es Kuba und andere karibischen Länder machen. Es gab einen kurzen Augenblick, als Ken Livingstone und Chávez einen Öldeal zwischen London und Caracas aushandelten, der vielversprechend aussah, bis er von Boris Johnson zurückgewiesen wurde.

Wichtiger als die Aussicht auf billiges Öl ist die Macht des Beispiels. Chávez ist seit der Wende des Jahrtausends und schon davor in ein Projekt verwickelt, das die neoliberale Wirtschaftspolitik ablehnt, die Europa und den größten Teil der westlichen Welt beeinträchtigt. Er ist ein Gegner der Rezepte der Weltbank und des IWF und hat hart gegen die Politik der Privatisierung gekämpft, die das soziale und wirtschaftliche Gefüge Lateinamerikas schädigte und mit dem die EU jetzt droht, die Wirtschaft Griechenlands zu zerstören. Chávez hat viele Industrien erneut nationalisiert, wie Erdöl und Gas, die 1990 privatisiert worden waren.

Die Worte und Inspiration von Chávez hatten einen Effekt, der weit über Venezuela hinausreichte. Sie haben Argentinien ermutigt, Konkurs anzumelden; die Wirtschaft neu zu organisiereen und dann seine Ölindustrie wieder zu nationalisieren. Chávez hat Evo Morales in Bolivien geholfen, seine Öl- und Gasindustrie zum Wohle des Landes statt für das Wohl ausländischer Aktienbesitzer zu betreiben, und vor kurzem erst, der Profit-Räuberei Spaniens mit der Elektrischen Gesellschaft Einhalt zu gebieten. Vor allem hat er den Ländern Lateinamerikas gezeigt, dass es eine Alternative gibt zu der neoliberalen Botschaft, die seit Jahrzehnten von Regierungen und den Medien endlos hinausposaunt wurde, dank einer überholten Ideologie.

Jetzt ist es an der Zeit, dass diese Botschaft noch weiter entfernt gehört wird, auch von den Wählern in Europa. In Lateinamerika sind die Regierungen, die der alternativen Strategie folgen, immer wieder gewählt worden, was bedeutet, dass sie effektiv und beliebt ist. In Europa scheinen Regierungen, egal welcher Couleur, die dem neoliberalen Muster folgen, beim ersten Hindernis zu stürzen, was bedeutet, dass der Wille des Volkes nicht beachtet wird.

Chávez und seine Anhänger in der neuen „Bolivarianischen Revolution“ haben den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ gefordert, nicht eine Rückkehr zu einer sowjetischen Wirtschaftspolitik oder der Fortführung der banalen sozialdemokratischen Anpassung an den Kapitalismus, sondern, wie es der ekuadorianische Präsident Rafael Correa formulierte, die Wiederherstellung nationaler Planung durch den Staat „für die Entwicklung der Mehrheit des Volkes“.

Griechenland hat eine wunderbare Chance, die Geschichte Europas zu verändern und seine Bolívar-Mütze in die Luft zu werfen, wie es einst die italienischen Carbonari [die "Köhler" - revolutionärer, in Neapel gegründeter Bund] in Paris vor so langer Zeit taten. Lord Byron, der plante, sich in Bolívars Venezuela niederzulassen, bevor er loszog, um Griechenland zu helfen, nannte seine Yacht Bolívar; ihm hätten die gegenwärtigen Entwicklungen sicher gefallen.

Quelle - källa - source

Freitag, 18. Mai 2012

Willkommen zur Olympiade – den Friedensspielen. „Drohnen, Raketen, Kampfhelikopter, du meine Güte!“



Jeder anständige Mensch - ob Sportler oder Besucher - sollte dieses widerliche Spektakel boykottieren. Und wenn die BRICS-Länder schlau wären, würden sie diesen Hokuspokus ebenfalls boykottieren und zusammen mit der übrigen Dritten Welt echte Spiele und Wettkämpfe abhalten, die Freude verbreiten würden und billiger wären.


Dave Zirin
14. Mai 2012


Bis zu 48 000 Polizisten. Dreizehntausendfünfhundert Soldaten. Boden-Luft-Raketen auf den Dächern von Wohnhäusern installiert. Eine Schallwaffe, die Menschenansammlungen zerstreut, indem sie „den Kopf sprengende Schmerzen“ verursacht. Unbemannte Drohnen äugen vom Himmel herab. Eine Sicherheitszone, die von einem 20-km-Elektrozaun umgeben ist, umringt von trainierten Polizisten mit 55 Gruppen von Kampfhunden.
Man würde jemandem verzeihen, wenn er denkt, dass dies die Aufstandsbekämpfungs-Taktiken wären, die von den Basen der US-Armee in Irak und Afghanistan angewendet werden oder vielleicht die militärischen Methoden, die Dritte-Welt-Despoten in der School of the Americas in Fort Benning/Georgia lernen. Aber statt in einer Kriegszone oder in einem besetzten Land, ist dies der sehr sichtbare Sicherheitsapparat in London für die Sommerolympiade 2012.
London, das mehr Straßenkameras pro Kopf als irgendeine Stadt auf Erden hat, ist in den sieben Jahren seit den Terror-Attacken vom 7. Juli 2005 eine Stadt gewesen, deren politische Führer keine Ausgaben scheuen, um ihre eigenen Bürger zu überwachen. Aber die olympische Operation übersteigt alles, was wir je in einer westlichen Demokratie gesehen haben, die die Spiele beherbergt. Nicht einmal China 2008 benutzte Drohnen oder umgab die Spiele mit einem massiven, mit hoher Spannung geladenen Zaun. Aber hier in London bereitet man eine Aufstandsbekämpfung vor und hat auf der Themse einen Flugzeugträger vor Anker liegen. Hier in London hat man obendrein „Scanner, biometrische ID-Ausweise, Nummernschilder und Gesichterkennungs-CCTV-Systeme, Systeme zum Aufspüren von Krankheiten, neue Polizei- Kontrollzentren und Checkpoints“ eingeführt.
Stephen Graham vom Guardian nennt es „Lockdown London“ [so viel wie Gefängnis London] und spricht von „Englands größter Mobilisierung militärischer und Sicherheitskräfte seit dem 2. Weltkrieg“. Er übertreibt nicht im geringsten. Die Zahl der Truppen übersteigt die Zahl, die England in Afghanistan eingesetzt hat.
Es sind nicht nur die Kosten [2.7 Milliarden Pfund sind schon so gut wie ausgegeben] oder die unglaubliche Beschneidung des Privatlebens der Menschen. Es sind die Befugnisse, die der Polizei durch den „London Olympische Spiele Gesetzesakt 2006“ gegeben wurden, die es nicht nur der Armee und der Polizei sondern auch privaten Sicherheitsfirmen ermöglicht, bei „Sicherheitsfragen“ Gewalt anzuwenden. Diese „Sicherheitsfragen“ sind weit gefasst worden – sie umfassen alles von „Terrorismus“ bis friedliche Demonstrationen, Gewerkschaften, Leute, die geschmuggelte olympische Produkte in den Straßen verkaufen und die Entfernung jedweder Firma, die nicht das Siegel der olympischen Zustimmung hat. Um bei dem letzten Punkt zu helfen, wird es „Markenschutz-Teams“ in der ganzen Stadt geben und auch innerhalb des olympischen Geländes, um sicherzustellen, dass niemand „Kleidung trägt oder Accessoires mit kommerzieller Werbung außer von Herstellern“, die offizielle Sponsoren sind.

Die Sicherheitsoperation bedeutet auch die Art von Belästigung auf den Straßen von Arbeiterjugendlichen, wie wir das schon in den USA kennen. Wie der Guardian berichtet, hat „die Polizei die Erlaubnis gegen alle einzuschreiten, die ihrer Meinung nach antisoziales Verhalten zeigen, ob sie nun an Bahnhöfen herumhängen, betteln, zur Unzucht auffordern, Leute belästigen oder sonstwie Ärgernis errregen“.
Ich will niemanden schockieren, aber es gibt keine Anzeichen, dass der Sicherheitsapparat irgendwie eingeschränkt wird, wenn die Olympiade vorüber ist. Die Polizei hat so übermäßig viele neue Spielzeuge bekommen, die Schachteln wurden geöffnet und die Quittungen weggeworfen.
London wird die High-Tech-Polizeimacht beibehalten, sowie riesige Schulden, höhere Steuern und mit einer Kamera an jeder Ecke. Die einzigen Leute, die reicher von der Partei heimkehren, werden die von der privaten Sicherheitsindustrie sein, die „den Frieden“ als ihre persönliche Errungenschaft verkünden werden und mehr von den 1 Prozent ermutigen werden, noch mehr Wachen anzustellen, mehr Mauern und mehr Abschottung von den Ungewaschenen.
Es gibt keinen Grund, dass die Olympiade so verlaufen muss. Es gibt keinen Grund, dass eine internationale Sportfeier – besonders abwechslungsreicherer Sport als unsere ärmliche Diät an Fußball, Baseball, Basketball und noch mehr Fußball – nicht stattfinden kann ohne Drohnen und Flugzeugträgern. Es gibt keinen Grund, dass Athleten aus der ganzen Welt sich nicht begegnen und ihre physischen Kräfte messen können.
Aber die Olympiade geht ja auch nicht mehr um Sport, so wenig wie es in Irak um Demokratie ging. Die Olympiade geht auch nicht um die Sportler. Und ganz bestimmt geht es nicht darum, „die Gemeinde der Nationen“ zusammenzubringen. Sie sind ein neoliberales trojanisches Pferd, das das Geschäft ankurbeln und die grundlegenden bürgerlichen Rechte einschränken soll.
In vieler Hinsicht sind das die Spiele immer gewesen. Von Hitlers Berliner Olympiade 1936 bis zum Gemetzel der Studenten 1968 in Mexiko City bis zur Massenvertreibung von Bürgern 2008 in Beijing – das harte Eingreifen ist immer Teil der Olympiade gewesen. Aber in der nach 9/11 Welt sind die Normen noch höher angesetzt, um es als das zu zeigen, was es ist. Die Olympiade ist der Löffel Zucker, um die Medizin besser schlucken zu können, und die Medizin ist, dass unsere gewählten Führer den Feind gesehen haben, und der sind wir alle.


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Donnerstag, 17. Mai 2012

Somalia wird wieder kolonisiert – mit afrikanischer Hilfe


Die wahre Größe Somalias - der graue Teil istOgaden
von Glen Ford
9. Mai 2012


Seit mindestens 2006 ist Somalia im Zentrum der US-Bemühungen zur militärischen Beherrschung Afrikas gewesen, wobei andere afrikanischen Staaten Schlange standen, um bei dem blutigen, neokolonialen Fest mitzuhelfen. Sierra Leone ist das neueste. „Soldaten aus Sierra Leone sind das neueste Rädchen bei der imperialen Wiedereroberung Afrikas geworden, mit Somalia als Basis.“

„Washingtons Aktionen sind so kalkuliert sicherzustellen, dass ein starkes Somalia niemals mehr entsteht.“

Mit großen Fanfarenstößen der internationalen Medien hat das westafrikanische Land Sierra Leone 850 Soldaten zu den Streitkräften der Afrikanischen Union (AU) entsandt. In Wirklichkeit sind sie ein Rädchen bei der Wiederoberung Afrikas geworden.

Nach der US-unterstützten Invasion Somalias durch Äthiopien 2006 haben Washington und seine europäischen Alliierten mitsamt den alten
Somalier wird von AMISOM-Soldaten gefilzt

Kolonialmächten Italien und England ein Marionettenregime in der Hauptstadt Mogadischu installiert und gleichzeitig Puntland und Somaliland ermutigt, sich abzuspalten. Die Hauptstadt ist von der AMISOM, der Militärstreitmacht der AU in Somalia, besetzt worden, die von der UNO bezahlt werden die praktischerweise eine Verlängerung der US-Außenpolitik auf dem Kontinent geworden ist. Die größten Kontingente der AMISOM kommen aus den US-Marionetten-Staaten Uganda und Burundi, und befehligt werden sie von einem Ugander. Ein weiteres Kontingent kommt aus Somalias Nachbar im Norden Dschibouti, ein winziges Land, das kaum mehr ist als eine Militärbasis von Frankreich und den USA.  Dschibouti ist das Hauptzentrum der Operationen für die AFRICOM, das US-AFRIKA-Kommando.

Obwohl die Amerikaner ständig Lippenbekenntnisse für die Idee einer permanenten nationalen somalischen Regierung und die territoriale Integrität des Landes abgeben un, sind die Aktionen Washingtons so berechnet, dass kein starker somalischer Staat mehr entsteht. Große Gebiete des Landes sind von Somalias historischen Feinden Äthiopien und Kenya besetzt. Die Ogaden-Region Äthiopiens ist hauptsächlich von einem Volk mit somalischem Ursprung bevölkert, gegen das Äthiopien einen brutalen Krieg zur Aufstandsbekämpfung führt. Teile Nordkenyas sind ebenfalls von ethnischen Somalis bewohnt. Sowohl Äthiopien als auch Kenya sehen ein intaktes und vereintes Somalia als gegen ihre Interessen gerichtet an. Aber diese Länder zusammen mit Uganda haben die USA mit den Worten eines somalischen Analytikers den Krieg gegen die islamistische Shabaab als „Unterauftrag“ weitergegeben, was laut USA ein Teil ihres Krieges gegen den Terror ist.

„Erdölgesellschaften haben auch ein Interesse an einer schwachen somalischen Regierung und haben bereits Operationen in den abtrünnigen Regionen Puntland und Somaliland begonnen.“

Von Kenya und Äthiopien wird erwartet, dass sie das, was ei als ihre eigenen nationalen Interessen nennen, weiterhin verfolgen, nämlich große Teile Somalias unter ihre direkte oder indirekte Kontrolle zu bringen, wobei sie ihre Verpflichtungen gegenüber ihren US-Herren erfüllen. Insbesondere Äthiopien hat seine äußerste Verachtung für somalische Zivilisten unter ihrer Kontrolle zur Schau gestellt. Sie bezahlen ihre eigenen Warlords und kriminellen Gangs. Und von Kenya glauben die Somalis, dass sie ihr Öl wollen.
Die wahren Absichten der Amis
Aber die Wahrheit ist, dass die Leute, die letzten Endes das Öl bekommen werden, die multinationalen Erdölunternehmen sein werden, die von den USA und den europäischen Alliierten bevorzugt werden. In der nationalen Hauptstadt Mogadishu diktiert  die international Gemeinschaft – das heisst die USA und ihre Alliierten – die Niederschrift einer neuen somalischen Verfassung, eine  die effektiv das Land in drei Territorien aufteilt: Puntland, Somaliland und das südliche Zentrale Somalia. Dieselben internationalen Aufpasser haben gewarnt, dass alle „Störenfriede“ dieser neuen Ordnung aufs Härteste bestraft werden. Wir sehen also, dass die Rekolonialisierung Afrikas gut in Gange gekommen ist – mit der begeisterten Kollaboration anderer Afrikaner.

Siehe hierzu ergänzend diesen Artikel.

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