Freitag, 9. März 2012

Die USA, Menschenrechte und Belutschistan


Die Demontage Pakistans kann beginnen


Wie auf dieser Karte ersichtlich, teilt das Volk der Belutschen dasselbe Schicksal wie die Kurden. Sein Siedlungsgebiet (die rote Markierung) ist auf drei Länder verteilt - Iran, Afghanistan und Pakistan. Im 19. Jahrhundert fand der letzte große Aufstand der Belutschen gegen den Shah von Persien statt und wieder wurden sie vernichtend geschlagen. Daraufhin flohen viele Belutschen zum Sultan von Sansibar - ein Abkömmling des Sultans von Oman - der sie als Militärkommandanten auf dem Festland (das später Tansania wurde) einsetzte. Leider ließen sie sich später, genau wie die Inder, erst von den Deutschen und danach von den Engländern als Puffer zwischen Kolonialmacht und der einheimischen Bevölkerung missbrauchen. Wir - meine Familie und ich - haben dann erlebt, wie die Belutschen in vielen Orten das gesamte Wirtschaftsleben in der Hand hatten und die Afrikaner auf erniedrigende Weise behandelten. Also genau so, wie ihre Brüder jetzt noch in Iran und Pakistan behandelt werden. Genau das, was sich die alten und neuen Kolonialmächte wünschen für einen "humanitären" Eingriff. Man kann nur hoffen, dass Pakistan die von Dr. Asif Rahim gemachten Vorschläge - die eigentlich selbstverständlich sein sollten - aufgreift, um eine weitere Spaltung eines großen moslemischen Landes zu verhindern.
Rot für Belutschen, gelb für Sindh, braun für Punjabi und grün für Pashtunen

von Dr. Mmuhammad Asif Rahim
am 6. März 2012
Die Kongress-Anhörung zur Belutschistan-Frage und der nachfolgenden Annahme einer Resolution durch das US-Kongress-Unterkomitee für externe Angelegenheiten, die die Rechte der Belutschen auf Selbstbestimmung fordert, scheint fristgerecht zu kommen, insbesondere da gerade der trilaterale Gipfel in Islamabad stattfindet.
Der Text der Resolution macht geltend, dass es dort Verletzungen der Menschenrechte und illegales Töten von Menschen vorkommen. Einerseits steht dies in Übereinstimmung mit der Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Staates Pakistan und andererseits stellen sich Fragen über die Legitimation der USA als Champion der Menschenrechte.
Guantanamo-Bay, wo immer noch 171 Menschen auf einen fairen Prozess warten, wurde mit Bedacht dort eingerichtet, um den Klauen der US-Gesetze zu entgehen. Es scheint, dass die Supermacht keinen Respekt vor internationalen Normen und Regeln hat. Abu-Ghraib im Irak, wo es brutale Menschenrechts-Verletzungen gab, ist auch für niemand ein Geheimnis.
Ähnlich erfahren auch in der Bagram-Basis in Afghanistan hunderte Menschen, einschließlich 30 Pakistaner, ernste Misshandlungen durch die US-Behörden. Neue Videos zeigen US-Soldaten, die auf die Leichen von Kämpfern urinieren; sie sind von besagtem Kongress-Komitee nie verurteilt worden.
Die Drohnen-Attacken auf das Territorium eines souveränen Landes, die eine große Zahl ziviler Opfer forderten, werden nicht als flagrante Verletzung der Menschenrechte von besagtem Komitee angesehen. Pakistan ist nicht das einzige Opfer von Drohnen-Angriffen gewesen. Auf der Liste stehen Jemen und Somalia. In den sieben Monaten des NATO-geführten Krieges hat die USA in Libyen allein 146 Drohnen-Angriffe durchgeführt, die tausende Menschen töteten, getarnt von der UN-Resolution zur Verantwortung zum Schutz der Zivilisten. Und all diese Vorfälle übertreffen bei weitem das, was in Belutschistan geschieht.
Bei dieser Erfolgsbilanz ist auch zu erwarten, dass seitens Dana Rohrbacher (Vorsitzender des Kongresskomitees) vollständiges Schweigen zum Fall der möglichen Schändung von Koran-Exemplaren durch US-Soldaten in Afghanistan gewahrt wird.
Es ist höchste Zeit, dass die Legislative von Pakistan mit gemeinsamer Weisheit diese innere Angelegenheit Belutschistan schleunigst löst. Die jüngste Geste der Regierung, die Anklagen gegen die Belutschen-Führung im Exil fallenzulassen und die Bekanntgabe eines ökonomischen Anreiz-Paketes für das Volk von Belutschistan sollte von weiteren Maßnahme begleitet werden, wie etwa das „erzwungene Verschwinden“ und die von Kugeln durchsiebten oder irgendwo entsorgten Leichen.
Eine bessere Situation von Recht und Ordnung muss erreicht werden, indem dieses Töten und Aufgreifen unschuldiger Menschen zur Erpressung von Lösegeld ein Ende nimmt, und indem sozio-ökonomischer Wohlstand eintritt durch die Erfüllung der Wünsche der örtlichen Bevölkerung. Diese Maßnahmen werden den Weg ebnen, um einen auf Konsens ausgerichteten Dialog zu führen und um die Führung der Belutschen an den Verhandlungstisch zu bringen. Dies wiederum wird zu einer Friedenszeit führen, zu Versöhnung und und Wohlstand für das Volk von Belutschistan, damit ausländische Eindringlinge keine Ursache finden, unsere internen Schwächen auszunutzen. 
Quelle - källa - source

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