Mittwoch, 9. November 2011

Peru stoppt genmanipuliertes Saatgut



von Rune Lanestrand am 8. November 2011


Während die EU-Beamten und Politiker nicht die großen Umwelt- und Gesundheitsrisiken des genmanipulierten Saatguts eingesehen haben, sondern herumsitzen und neue positive Gutachten prüfen, hat das Parlament in Peru den Anbau von genmanipuliertem Saatgut auf 10 Jahre verboten.
Gleichzeitig hat Limas Stadtverordnetenversammlung erklärt, dass die Hauptstadt (mit 8 Millionen Einwohnern) „frei von genmanipuliertem Saatgut sein soll“. Die Bürgermeisterin Susanna Villarán wird auch eine Kampagne starten, um die Bewohner zu informieren, welche negativen Auswirkungen genveränderte Nahrungsmittel auf Gesundheit und Umwelt haben. Im Gegensatz zu Schweden, wo die LRF (Lantbrukarnas Riksförbund = Reichsverband der Landwirte) und der Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson den genmanipuliertem Saatgut positiv gegenüber eingestellt sind, sagen die peruanischen Bauern nein.
Der Beschluss von Perus Regierung und in Lima ist „eine Huldigung an Perus Bauern, die das Land mit Lebensmitteln unserer reichen biologischen Vielfalt versorgen“, sagt der Vorsitzende der Conveagro (Entsprechung des LRF). Wann haben wir führende LRF-Beamte von biologischer Vielfalt sprechen hören? Nein, dort herrscht die Einfalt genau wie im Landwirtschaftsministerium und in der Landwirtschaftsabteilung in Jönköping.
Die peruanische Journalistin Cecilia Remón berichtet, dass es eine breite Zustimmung für den peruanischen Kampf gegen Genmanipulation gibt. Nicht nur die Kleinbauern, die in anderen Ländern von dem genmanipulierten Saatgut vernichtet werden, sondern selbst Köche, Exportunternehmen, Agronomen und Ärzte unterstützen den Kampf.
Die Bauern erhalten auch starke Unterstützung von dem neu gewählten Präsidenten Ollanta Humala, der von Indios abstammt. Und unter den Indio-Kleinbauern ist der Widerstand am größten.
Wie kommt es, dass die meisten Großbauern im LRF, die oft sowohl Landvermesser als auch Agronomen sind, trotzdem nicht die Risiken der Genmanipulation einsehen? Darüber habe ich viel nachgedacht. Der Beschluss in Peru ist sehr erfreulich. Vielleicht kann man doch noch diesen Wahnsinn stoppen.

Aus dem Schwedischen (siehe hier) von Einar Schlereth.
Weiterführende Lektüre siehe hier, hier und hier.

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